Militärisches Potenzial Irans so groß wie nie zuvor


Iran Rakete Shahab 3

Iran gehört zu den größten Raketenmächten der Welt.

Als 1990 der Einmarsch des irakischen Diktators Saddam Hussein in Kuwait die Welt erahnen ließ, dass es bald einen groß angelegten Krieg geben würde, war die Rede davon, dass der Irak die viertgrößte Militärmacht der Erde wäre. Das war zwar weit von jedweder Präzision entfernt, denn auch wenn die Streitkräfte dieses Landes zahlenmäßig groß erschienen, waren sie nach acht Jahren entmutigenden Krieges gegen die Islamische Republik Iran doch weitestgehend geschwächt und ausgelaugt. Es sollte dennoch helfen, um im Westen einen Popanz aufzubauen, der einem - auch nach dem Ende des Golfkrieges 1991 - noch über viele weitere Jahre als Feindbild erhalten bleiben sollte.

Angesichts der Tatsache, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und ihrer Verbündeten im Falle des Irak selten damit gezögert hatten, im Konfliktfall auch militärisch vorzugehen, stellten sich die Frage, warum es im Falle Irans in Anbetracht der vielen Konfliktfelder, darunter insbesondere der Atomstreit, bei bloßen Drohungen blieb und eine militärische Konfrontation am Ende doch gescheut wurde.

Eine Antwort auf diese Frage deuten jüngste Erhebungen des militärischen Fachmagazins Global Firepower (GFP) an, die einige interessante Zahlen über die militärischen Kräfteverhältnisse in der Region und in der Welt offenbaren.
 
Die aktiven Streitkräfte der Islamischen Republik Iran haben dem Magazin zufolge eine Stärke von 545.000 Mann und sind damit die achtgrößten der Welt. Nach Nordkorea, China und den USA stellt Iran sogar die weltweit viertgrößte Seestreitmacht dar. Hinzu kommt, dass Iran - was die Anzahl mobiler Raketensysteme anbelangt - weltweit auf Platz 6 steht. Die zwei letztgenannten Umstände machen es für die USA brandgefährlich - wie sonst gegen andere ihrer Widersacher erforderlich - vom Persischen Golf aus gegen die einstige Supermacht der Antike militärisch vorzugehen, wie es eine US-Kriegssimulation bereits vor Jahren nachgewiesen hat.

Gemäß Global Firepower (GFP) soll die Islamische Republik Iran nach Israel die zweitstärkste Militärmacht im Nahen Osten sein. Es soll aber nicht nur die Größe und Ausstattung der iranischen Armee, die schwierige geografische Lage oder die unkalkulierbaren Risiken sein, die bislang viele Großmächte in den letzten 26 Jahren davon abgehalten haben, Iran anzugreifen. Entscheidend sind ebenfalls andere Faktoren, die das Geschehen bestimmen.

So hat Iran sehr geringe Auslandsschulden, was GFP zufolge in einer Kriegssituation nicht unbedeutend wäre, da ein solcher Haushaltsmittel binden würde, die erst gegenfinanziert werden müssten. Die Islamische Republik liegt mit lediglich 15 Milliarden US-Dollar Auslandsschulden auf Platz 32 der schuldenfreisten Staaten der Welt – und damit weit vor allen westlichen Staaten der Welt. Demgegenüber sind die Gold- und Devisenreserven Teherans ziemlich hoch. Sie erreichen einen Gegenwert von 74 Milliarden US-Dollar, womit  das Land beispielsweise vor Kanada, Australien, den Niederlanden und sogar den skandinavischen Staaten auf dem weltweit 27. Platz liegt. Berücksichtigt man auch die Bedeutung der Ölproduktion für die Betreibung der militärischen Fahrzeuge, Flugkörper und Seestreitkräfte, dürfte Iran als sechstgrößter Ölproduzent der Welt bei einem militärischen Konflikt im Zusammenhang mit den ersten zwei genannten Faktoren einen sehr langen Atem haben. Dazu kommt, dass die aktive Reserve Irans, mit einer Stärke von 1.800.000 Mann, die neuntgrößte der Welt ist und vor allen Staaten Europas und den USA liegt. Schon während des kräftezehrenden Krieges gegen Irak konnte die Islamische Republik ihre damalige erhebliche Unterlegenheit in der Militär- und Waffentechnologie durch ein weit größeres Truppenaufgebot und eine viel bessere ideologische Kampfmoral ausgleichen. 

Das derzeitige militärische Potenzial der Islamischen Republik Iran erschöpft sich jedoch nicht bloß innerhalb der eigenen Grenzen. Es gehört seit Jahrzehnten zur Strategie Teherans, in der Region durch eine Reihe militärische Kräfte präsent zu sein, die entweder unter ihrer Ägide stehen, wie die libanesische Hisbollah oder die irakische Badr, oder eigenständig agieren, wie der Islamische Jihad oder die Hamas, und auf deren Unterstützung die Islamische Republik zählen kann. Darüber hinaus gibt es ein tiefe religiöse Verbundenheiten von großen Teilen der schiitischen Bevölkerung in Afghanistan, Pakistan, Bahrain, Saudi-Arabien und in Ländern der Region mit dem religiös-politischen Staatsoberhaupt Irans, Ayatollah Ali Khamenei, und es ist davon auszugehen, dass die Islamische Republik bei Bedarf mit ihrem Potenzial rechnen kann. Jüngst hat Khamenei diese Gegebenheiten als die „strategische Tiefe“ Irans bezeichnet.

Unter der Berücksichtigung der zahlreichen Proxys der Islamische Republik Iran und der Tatsache, dass in unserer Zeit Atomwaffen in militärischen Auseinandersetzungen nur in extrem wenigen Fällen zur Anwendung kommen könnten, kann das Land zwischen dem Persischen Golf und dem Kaspischen Meer als die wehrhafteste Militärmacht des Nahen Osten betrachtet werden, die in der Lage ist, die meiste militärische Macht in der Fläche zu mobilisieren.


Experte18-09-14

Richtig erkannt! Irans Proxies sind gefährlicher als irgendwelche unnutzbaren Atomwaffen: http://www.thenational.ae/thenationalconversation/comment/irans-proxies-are-more-lethal-than-its-nuclear-programme#full

Und hier ein weiterer interessanter Artikel über Irans Proxies: http://www.washingtoninstitute.org/policy-analysis/view/iranian-proxies-step-up-their-role-in-iraq

;)18-09-14

Vor allem kämpfen in der iranischen Armee nur Männer und nicht wie in der israelischen Armee auch Frauen. :D

Shia18-09-14

Iran hat auch Proxies in Syrien, nämlich Kata’ib Sayyid al-Shuhada, die unter Kontrolle Teherans steht: http://jihadology.net/2013/09/09/hizballah-cavalcade-kataib-sayyid-al-shuhada-emerges-updates-on-the-new-iraqi-shia-militia-supplying-fighters-to-syria/

Und noch viele weitere, wie die Badr im Irak, sind unter Kontrolle Irans: http://musingsoniraq.blogspot.de/2013/07/iraqs-badr-organization-maintains-its.html

abu hamze19-09-14

die iranische Streitkräfte vom Anzahl her ist hier weit unten geschätzt. Die
anzahl von pasdaran u. basijis, sind nicht mitgezählt.

Sunnite19-09-14

Iran shares in Gaza victory agaisnt Israel: Hamas official

http://www.presstv.ir/detail/2014/09/19/379238/iran-shares-in-gaza-victory-hamas/

zamene ahoo19-09-14

ich habe den text so verstanden, dass IRAN im falle eines krieges in schutt und asche bombardiert wird, denn iran ist so mächtig und millitärisch unbezwingbar !!!, dass der feind sein bestes geben muss, um iran zu vernichten..es ist eine illusion in einem krieg gegen amerika und consorten heil raus zu kommen... hab gewissen herr schreiber !

@zamene ahoo19-09-14

Dann haben Sie vermutlich nicht nur den Text nicht verstanden, sondern haben auch wenig Kenntnisse von der militärischen Politik.

Die USA hat nach dem 2. Weltkrieg gegen keinen wehrhaften Staat der Welt mehr gekämpft. Alle Kriege, die sie führte, war gegen kriegsgeschwächte Staaten. Der Grund ist, dass Staaten, wie die USA, es sich nicht erlauben können, Kriege zu führen, wo die eigene Verluste enorm groß sind. Und das wäre in einem Krieg gegen Iran allemal.

Die USA wollte sogar nicht einmal in Libyen oder Syrien intervenieren. Und selbst gegen die ISIS zögerten sie und wollen keine Bodentruppen entsenden.

hab wissen zamene ahoo !

Klaus19-09-14

[...]*

Der Iran verfolgt eine ausschließlich defensive Militärdoktrin. Ein paar halbwegs modernisierte SCUDs machen kein High-Tech-Land aus, das eine Bedrohung für irgend jemanden wäre.

Allerdings gehe ich davon aus, daß die Iraner jeden Winkel der Straße von Hormuz vermessen haben, um im Fall der Fälle die Versicherungsprämien unbezahlbar zu machen. Und das ist ihr Recht.

*MODERATION: Bitte halten Sie sich an das Thema des Artikels. Bitte kein Off-Topic. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Anonym20-09-14

Lustig, musste nach dem Lesen dieser Propagandaschrift an die Worte des Mullah-Außenministers denken, der sich kürzlich sehr realistisch über die Stärke der Mullah-Armee äußerte.
Der Autor nennt Fakten des GFP und stellt dann Mutmaßungen an.
Fakt ist, dass außer die sehr gut bezahlten und an der Wirtschaft beteiligten Pasdaran kein Iraner für die verhassten Mullhas kämpfen würde. Also müssten sich die Mullahs auf ihre schiitischen Brüder aus Afghanistan und Pakistan verlassen.

Stuart22-09-14

@Anonym

Der "Mullah-Außenmisiter" wurde wegen seine Aussagen von führenden Militär-Experten heftig kritisiert. Er ist und bleibt ein Karriere-Diplomat und kein Militär-Experte.

Selten habe ich so etwas Dummes gelesen. Die Iraner sind Patrioten. Sogar die Iraner, die gegen das Regime sind, werden ihr Land verteidigen. Des Weiteren unterschätzen sie maßloß die große Anhängerschaft des Regimes in Iran selbst. Vermutlich sind sie ein Aktivist im Exil, diese irren sich schon seit fast vier Jahzehnten und haben immer wieder die Attraktivität der IR in Iran unterschätzt - bis heute.

@Anonym22-09-14

Alle Angaben sind mit Fakten und Quellen belegt.

Höpfner22-09-14

@Klaus

1. Die iranischen Raketen sind keine halbwegs modernisierten SCUD-Raketen. Da unterschätzen sie die iranische Raketenindustrie.

2. In den Kriegen von heuten gewinnt nicht unbedingt die Armee, die mehr Hight-Tech-Waffen im Arsenal hat.

antwort auf @zamene ahoo19-09-1424-09-14

die westlichen länder haben durch zwei weltkriege mit millionen toten gezeigt, dass sie keine skrupel haben, wieder millionen zu vernichten, ihr Gott wird deswegen nicht mal mit dem finger zücken.. seien sie realistisch und lassen sie iraner in ruhe.. ich bin bereit mit ihnen darüber vor der öffentlichkeit zu diskutieren, wenn sie mir beweisen könnten, dass iran halbwegs heil bleiben würde in einem krieg gegen die nato mächte, werde ich sofort harakiri machen !! dann hätten sie ganz iran für sich alleine !!!

@antwort auf 24-09-1425-09-14

Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.

Die Situation des 2. Welkrieges ist kaum mit der hiesigen Situation in der Welt und im Nahen Osten zu vergleichen. Weder hat der Westen den politischen noch den gesellschaftlichen Stand der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nocht ist auf der anderen Seite Iran ein geschwächtes Land jener Zeitepoche.

Sie vergleichen wirklich Dinger, die nicht zu vergleichen sind. Bringen Sie lieber Beispiele aus der jüngsten Geschichte. Können Sie aber nicht, weil es keine gibt. Irak, Serbien, Sudan, Afghanistan, Vietnam etc. alle Länder die durch Krieg geschwächt waren. Die USA hat nach dem 2. Weltkrieg den Schwanz eingezogen, wenn es darum ging, gegen wehrhafte Staaten zu militärisch zu kämpfen. Das sieht man auch jüngst in der Ukraine. Und selbst gegen diese oben genannte kriegsgeschwächten Länder war die USA nicht immer erfolgreich!

antwort auf+@zamene+ahoo25-09-1425-09-14

was ich versuche zu sagen, ist die tatsache, dass der feind [ nato mächte] wirklich kein erbarmen kennt. wir müssen einen anderen weg einschlagen wie die südkoreaner.. durch bildung und nicht durch waffen.
amerika ist durch und durch böse.. die iranische regierung ist nicht im stande, amerika zu enthronen.. das ist die aufgabe aller länder der welt !
ich erinnere sie an die geschichte über den streit zweier frauen vor salomo, beide behaupteten, die mütter eines einzigen kindes zu sein...

Observer25-09-14

Südkorea ist Bündnispartner der USA und daher kann Teheran sicherlich nicht die südkoreanische Politik kopieren und anwenden.

Für Iran gilt die Politik der Abschreckung und das ist eine Sprache, die die Amerikaner sehr gut verstehen.

Engelhardt05-10-14

Sehr guter Artikel über die iranische Qudsbrigade von Walter Posch: http://www.zenithonline.de/deutsch/politik/a/artikel/soleimanis-auftrag-004207/

mtckr08-11-14

turkei ist vor israel und iran in der gleiche list.Aber weil sie ist nicht ein mittlerost macht geschaetz , iran ist zweite automatisch..

TE10-11-14

@mtckr

Die Liste berücksichtigt aber auch nicht die Proxies, die Iran hat, und Israel und die Türkei sogut wie keine.

dani08-02-15

iran hat in den letzten 300 Jahren kein anderes land angegriffen ….
warum versteht das KEINERRRRRRRRRRRRRRRR#





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