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23.04.2013 Shayan Arkian

Der iranische Markt bleibt attraktiv


Veranstaltung der Deutsch-Iranischen Handelskammer e.V. mit Dr. Mohammad Nahavandian

Keine leeren Plätze im Konferenzsaal des Hotels "Atlantic Kempinski".

Am 17. April trafen sich im luxuriösen 5-Sterne Hotel "Atlantic Kempinski" in Hamburg an der Alster eine siebenköpfige iranische Wirtschaftsdelegation mit Vertretern aus der deutschen Wirtschaft.

Die Delegation aus Iran wurde angeführt von Dr. Mohammad Nahavandian, dem Präsidenten der iranischen Kammer für Handel, Industrie, Bergbau und Landwirtschaft. Sie ist zugleich die Spitzenorganisation von 33 provinzialen Industrie- und Handelskammern in Iran und vertritt damit die Interessen von tausenden von Unternehmen, insbesondere aus dem Privatbereich.

Die Veranstaltung, die kurzfristig von der Deutsch-Iranischen Handelskammer e.V. organisiert wurde, war überraschenderweise gut besucht. Trotz der Entmutigungspolitik der deutschen Bundesregierung hinsichtlich des Handels mit Iran und die umfassenden unilateralen Sanktionen der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union gegen das Land, ist das Interesse an der iranischen Wirtschaft ungebrochen.

Zwar ist der jährliche deutsche Export nach Iran im letzten Jahr um etwa 554 Millionen Euro gesunken, aber zugleich wurde zum einen versucht, diese Lücke durch andere Exportnationen aufzufangen und zum anderen fungierten Drittstaaten als Transitländer für deutsche Waren nach Iran.

Auf diese Tatsache wies auch der Präsident der iranischen Kammer, Dr. Nahavandian, hin. Die proklamierte Entmutigungspolitik der Bundesregierung hätte zu keinem politischen Umdenken in Teheran geführt, sondern zur Erschwernis und Intransparenz der Handelsbeziehungen. Es sei daher keine kluge Strategie, den legalen Handel mit Iran zu kriminalisieren, so Nahavandian, und führte weiter aus, dass durch diese scheinbare Kriminalisierung ehrbare Kaufleute entweder unnötig an den Pranger gestellt werden würden oder diese - sowohl in Deutschland als auch in Iran - durch eher weniger integeren Kaufleuten ersetzt werden würden, die den intransparenten Handel aus dem Effeff kennen. So eine Entwicklung sei nicht im Interesse beider Länder, resümierte der Spitzenvertreter der iranischen Privatwirtschaft.

Ohnehin stelle der iranische Markt ein großes Potential für die deutsche Wirtschaft dar. Iran sei aufgrund der geographischen Lage, des ausgezeichneten Humankapitals und der gut ausgebauten Infrastruktur ein Brückenkopf für die Erschließung eines Marktes von 300 Millionen Menschen in der Region. In diesem Zusammenhang sagte Nahavandian weiter, dass das iranische Parlament im letzten Jahr ein Gesetz verabschiedet habe, das grundlegende Wirtschaftsreformen vorsehe, die Iran von einer staatlich geprägten Wirtschaft in eine soziale Marktwirtschaft revolutionieren würde.

Der Gast aus Iran warnte allerdings im gleichen Atemzug davor, dass die Zeit gegen die Deutschen und Europäer arbeiten würde, und er erläuterte dies anhand eines exemplarischen Beispiels: Als die USA sich weitgehend aus dem iranischen Markt zurückgezogen hatten, geschah dies zu einer Zeit, als US-Produkte bei den iranischen Konsumenten äußerst populär waren. Daraufhin wurden sukzessiv US-amerikanische Marken durch japanische und südkoreanische Marken ersetzt, und allmählich verdrängten diese die altbekannten amerikanischen Produkte vom iranischen Markt. Der Rückzug der Amerikaner resultierte nicht in einem erhofften Wirtschaftskollaps, und heute sind die einstigen US-Marken unter der neuen Generation von Iranern kaum bekannt.

Das gleiche Schicksal drohe nun deutschen Anfertigungen und Produkten, warnte Nahavandian. Noch sind die Erzeugnisse "Made in Germany" in Iran beliebt. Aber mittel- und langfristig würden sich die einheimischen, regionalen sowie die fernöstlichen Erzeugungen und Produkte qualitativ verbessern und dadurch den langjährigen Vorsprung der deutschen Wirtschaft untergraben, was im Hinblick auf eine Beendigung der Sanktionen zu einer schlechteren Ausgangssituation der deutschen Wirtschaft führen würde.

Denn darüber macht sich die Iran-Kammer keine Illusionen: irgendwann würden die Sanktionen aufgehoben werden. Gerade auch deshalb sollte die deutsche Wirtschaft weiter am Ball bleiben.


Gesine23-04-13

Die deutsche Wirtschaft soll am Ball bleiben, damit den Menschen in Iran geholfen wird. Sanktionen gegen Iran schaden die Menschen dort. Deutschland soll sich nicht einschüchtern lassen, das Handelsvolumen zwischen USA und Iran stieg im letzten Jahr:

http://www.dihkev.de/de/news/3642-Exporte-der-USA-nach-Iran-steigen-an

shahroodi24-04-13

Vor den Sanktionen ging den Menschen in Iran schlecht und jetzt ist auch nicht besser geworden. Der einzige Unterschied ist, dass das Regime nun keine Devisen hat um seiner Unterdrückungsorgane zu bezahlen. Auf der anderen Seite ist die Beziehung zwischen den Mullahs und den Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah nicht mehr so rosig, seit dem die Mullahs sie nicht mehr mit Dollars unterstutzen können. Was die deutsche Wirtschaft angeht, ist nichts Neues. Moral war für die Herrschaften des Handelskammers immer an der letzten Stelle.

Iraner24-04-13

Shahrrodi, von Ihnen als MEK-Unterstützer war auch nichts anderes zu erwarten.

Was ist das für eine kranke Logik, Patienten und kranke Menschen in Iran sterben zu lassen bzw. sie zu töten, weil man das Regime finanziell austrocken. Und dass alles weil ein ganz kleiner Teil der Staatseinnahmen für das Atomprogramm verwendet wird. Das ist krank!

Fußhalter24-04-13

Sagen Sie mal Herr Shahroodi, wenn der Iran keine Devisen mehr hat um seine "Unterdrückungsorgane zu bezahlen", dann leben ja jetzt alle in Freiheit im Iran oder?

IRD24-04-13

"Vor den Sanktionen ging den Menschen in Iran schlecht und jetzt ist auch nicht besser geworden."

Falsch, richtig ist:

"Vor den Sanktionen ging den Menschen in Iran schlecht und jetzt ist auch schlechter geworden."

Rapid24-04-13

"Auf der anderen Seite ist die Beziehung zwischen den Mullahs und den Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah nicht mehr so rosig, seit dem die Mullahs sie nicht mehr mit Dollars unterstutzen können."

Hisbollah bleibt pro-iranisch nicht aufgrund iranische Dollarsd, sondern wegen ihrer Ideologie. Und Hamas bedankte sich nach dem Gaza Krieg bei Iran öffentlich und mehrmals.

Anonym25-04-13

Was für eine unbegründete Propaganda. Solch ein Text kann nur von Irananders veröffentlicht werden. Die Überschrift heißt der Mullahmarkt sei weiter attraktiv, gleichzeitig sei aber das Deutsch-Mullahsche Handelsvolumen um 900 Millionen gesunken. Dieser Rückgang sei durch Länder wie China, Indien und Türkei kompensiert worden. Ich denke dass besonders diese Länder froh sind ihren Müll im Iran los zu werden. Jeder Iraner kennt die Qualität der Produkte dieser Länder. China verkauft vorwiegend für den Weltmarkt unbrauchbare Qualität an die Mullahs. Wenn man dann weiter analysiert stellt man fest, dass durch willkürlichen Import die heimische ohnehin schwache Industrie weiter geschwächt wurde. Inländische Produktion und Erzeugnisse wurden kurzer Hand durch noch schlechtere Importe substituiert und damit sind massiv Arbeitsplätze kaputt importiert worden. Weiter stelle ich mir die Frage welchen Vorteil die Bevölkerung von angeblich attraktiven iranischen Märkten hat? Die Mullahs, ihre Kinder und ihre bezahlten Schläger teilen die Profite unter sich auf, während die Menschen mit einer Inflation von 40% zurecht kommen müssen. Wohlgemerkt 40% laut Mullahangaben, was darauf hindeutet, dass die wahre Inflation viel höher ist.
Zudem klingen mir noch die Worte des affenähnlichen Ahmaghinejad im Ohr, der die 'Brüder Schmuggler' ansprach und damit die Revolutionsgarden meinte, die ein Großteil des Handels im dunklen und ausschließlich zum eigenen Vorteil betreiben. Zuletzt habe ich die Befürchtung, dass die am Boden liegende Wirtschaft und der stetige Wertverlust der Mullahwährung zukünftige Importe noch kostenreicher für die Iraner machen werden, geschweige die weltweit höchste Humankapitalflucht die zum allmählichen Niedergang der Wirtschaft führt. Aber all diese Fakten werden hier verschwiegen, auf kosten eines Volkes das von klerikalen Monarchen ausgenommen wird.

Rosi25-04-13

Anoynm, Sie scheinen nicht sehr wirtschatlich versiert zu sein.

Wenn Importe teuer werden und schlechte Qualität haben, dann stärkt das die inländische Produktion. Und genau das ist passiert: http://www.presstv.com/detail/2013/02/24/290609/iran-honors-top-nonoil-exporters/

Anonym25-04-13

@rosi, Sie irren Rosi ich bin Volkswirt. Die Kausalkette die Sie hier zum Besten geben, haben Sie wohl kurzerhand erfunden;) Denn dafür gibt es weder empirische Belege noch Theorien. Auch zweifele ich daran, dass Sie die Quelle gelesen oder verstanden haben, die sie hier posten. Ferner liebe Rosi ist es ihr Ernst press tv heranzuziehen. Jener Mullahsender der wegen falscher und diskriminierender Berichtersrattung in Europa und anderen Kontinenten gesperrt wurde? Aber ein netter Versuch der Erklärung, weiter so...
http://m.spiegel.de/wirtschafte/soziales/a-875822.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=

Rosi25-04-13

Na sehen Sie Anyonm, Sie sind ein Ideologe. Sie lehnen eine Meldung ab, nur weil sie sie bei Press TV gelesen haben, dabei ist die gleiche Meldung bei vielen westlichen Medien auch zu lesen. Und oha, Sie befürworten also Zensur? Sie werfen kein gutes Licht auf die iranische Opposition...

Hier noch mal für Ideologen: http://www.realclearworld.com/articles/2013/04/07/is_iran_moving_beyond_oil_105059.html

Anonym25-04-13

http://m.theatlanticwire.com/national/2013/02/iran-state-tv-sanctions/61876/

http://m.spiegel.de/kultur/tv/a-839550.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=

Rosi sie sind schnell darin andere zu verurteilen, ganz wie die Richter der Mullahs im Iran. Suggestion scheint ihre bevorzugte Argumentationsstrategie zu sein. Nun denn ich lehne Press-tv ab, weil Opress-tv zur Unterdrückung der Iraner durch die Mullahs eingesetzt wird( Produktion von Zwangsgeständnisse, antisemitische Berichterstattung usw.). Nun scheinen Sie aber vom Thema ablenken zu wollen, es ging um den iranischen Markt. Sie haben auch den Inhalt ihres zweiten Textes nicht Vorstanden. Wie im ersten Text geht es dort um die Diversifizierung der iranischen Exportstruktur, nicht um die Güte des iranischen Marktes. Also Rosi, wieder am Thema vorbei. Oh man ich wünschte ich könnte Ihnen helfen;)

Rosi25-04-13

Anonym,

das zu Press TV-Verbot: http://www.neues-deutschland.de/artikel/817888.endspiel.html

Aber zurück zum Thema.

1. Das Thema worauf ich eingegangen bin, ist der Teil, wo Sie sagen, dass die derzeitige Situation die einheimische Produktion schwächt. Und die habe ich mit einer umfassenden Analyse widerlegt, die Sie entweder nicht geselen haben oder nicht verstehen.

2. Da Sie ein Ideologe sind und daher nicht bereit sind zu lernen oder vermutlich gar nicht deshalb richtig lesen, weil ja nicht etwas stimmt, was nicht stimmen darf, erübrigt sich eine Diskussion mit Ihnen.

Freidenker02-07-13

Alles im Leben hat zwei Seiten, deshalb hoffe ich dass die Sanktionen ewig anhalten werden. Die Sanktionen haben den iranischen Innovations- und Erfindergeist nur geholfen. Die Sanktionen haben dazu gefuehrt, dass der iranischen Wirtschaft und Industrie eine Chance geboten wurde, dass man sich beweisen konnte.
Viele negative Punkte der Sanktionen werden durch innere Probleme und durch Vetterwirtschaft bzw. Misswirtschaft hervor gerufen, wie z.B. Medikamentenmangel.
Das Ganze sage ich deshalb, weil ich im Iran lebe und vieles aus Erfahrung schreibe und am eigenen Leibe erfahren habe.





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