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11.10.2012 Prof. Dr. Djavad Salehi-Isfahani

Fehleinschätzungen über den Kursverlust der iranischen Währung


Iranische Währung Rial

Laut dem Wirtschaftsprofessor Salehi-Isfahani steht Irans Wirtschaft nicht am Rande des Kollapses.

Der starke Wertverlust des Rials während der letzten zwei Wochen hat in Iran und außerhalb des Landes viel Aufsehen erregt, meist jedoch aufgrund falscher Annahmen. Der Rial ist diese Woche auf dem Parallelmarkt (anders gesagt auf dem freien Markt) für ausländische Währungen innerhalb eines Tages um 15 Prozent gefallen. Mit einem Wechselkurs von 35.000 Rial pro US-Dollar erreichte er seinen niedrigsten Stand überhaupt. Das sind 50 Prozent weniger als noch einen Monat zuvor und 300 Prozent weniger als im Dezember 2011, als die internationalen Sanktionen gegen Iran verschärft wurden.

Aber da ist noch etwas, was aufgrund des ganzen Aufsehens übersehen wird: Die Geldentwertung in Iran ist nicht mit Entwertungen in anderen Ländern vergleichbar, bei denen hohe Inflationen der Wirtschaft großen Schaden zugefügt haben, wie etwa in Asien in den Jahren 1997 und 1998. Der Grund dafür ist, dass in der dortigen Situation durchweg alle Preise betroffen waren, weil der gesamte Außenhandel zum gleichen (steigenden) Kurs abgewickelt wurde. Das ist bei Iran nicht der Fall. Nahezu der gesamte Außenhandel wird hier durch die Regierung abgewickelt. Diese hat entschieden, das Gros der Auslandsdevisen für wichtige und essenzielle Importwaren und Dienstleistungen zu einem günstigeren Kurs zu verkaufen.

Die Entwertung des Rials, die so eine Medienaufmerksamkeit erregt hat, fand in Wirklichkeit innerhalb eines Markts statt, dessen Größe und Wichtigkeit abnimmt. Irans Zentralbank hat eine lange Liste von Gütern in Prioritäten von eins bis zehn kategorisiert. Dem Parallelmarkt hat sie die restlichen Güter überlassen. Zur Veranschaulichung: Nahrung und Medizin sind auf die Prioritätsklassen eins und zwei verteilt. Diese bekommt man zum offiziellen Außenhandelswechselkurs von 12.260 Rial pro US-Dollar. Dem folgen andere Kategorien mit niedrigerer Priorität, meist Halbfertigwaren für die industrielle Produktion.

Die Regierung hat versprochen, etwas zu unternehmen, um diese nicht-essentiellen, aber doch sehr wichtigen Güter, zu importieren. Weil sie etwa zwei Drittel der iranischen Importe abdecken, nehmen sie eine Art Sonderrolle ein. Aber die Zentralbank hat nur langsam reagiert, so dass jene Firmen, die nicht warten wollten, auf den Parallelmarkt zugriffen, um ihren Bedarf an ausländischen Währungen zu decken. So kamen sie in Konkurrenz zu Spekulanten und anderen Leuten, die ihr Geld aus dem Land schafften. Die von den Sanktionen hervorgerufene Unsicherheit, verwirrende Aussagen iranischer Offizieller und der Hype wegen eines möglichen israelischen Angriffs haben alle zusammen dahingehend gewirkt, dass der Markt ins Chaos getrieben wurde.

Um die iranischen Unternehmer vor dem zu schützen, was die Regierung als die Folge eines "psychologischen Kriegs" bezeichnet, hat die iranische Zentralbank eine Devisencenter (Currency Exchange Center) eingerichtet. Sie hat die lizenzierten Importeure und Exporteure eingeladen, ihre ausländischen Devisen dort zu handeln, in der Hoffnung, dass sich die Tauschwerte dort stabiler und niedriger entwickeln, als diejenigen auf dem Parallelmarkt. Als die Devisencenter vor nur zwei oder drei Wochen eröffnete, sprang das Volumen der Transaktionen von zehn Millionen US-Dollar auf 181 Millionen pro Tag. Das größte Angebot kam mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Zentralbank selbst. Die Devisencenter entzog letztlich dem Parallelmarkt einen Teil des Geldangebots, was meiner Meinung nach der Grund war, weshalb der Wechselkurs so in die Höhe schnellte.

Ironischerweise hatte die Zentralbank das Gegenteil geplant - nämlich, dass sich der Wechselkurs deshalb nach unten entwickelt, weil die zentrale Devisencenter den Handel lenkt. Diese Fehlkalkulation hat die Befürchtungen und die Angst davor verstärkt, dass die Regierung nicht wisse, was sie tut. Der Devisenhandel der Zentralbank hat einen niedrigeren Kurs hervorgebracht als der Parallelmarkt, und er schützt die Unternehmer eventuell vor den schlimmsten psychologischen Effekten von Sanktionen und Krieg. Der Schock im Parallelmarkt hat der Regierung Ahmadinejads dagegen aber eine ernsthafte politische, wenn nicht sogar wirtschaftliche Krise beschert.

Bedeutet das, dass Irans Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs steht, so wie Israels Finanzminister es neulich formuliert hat? Die Antwort ist nein. Der größte Teil der Wirtschaft ist nämlich vor den Einflüssen des Wechselkurses geschützt, wenn auch die negativen Effekte der Sanktionen noch für eine Weile wirken werden. Wird das der iranischen Regierung genügend wirtschaftliche Schmerzen zufügen, um sie zu Zugeständnissen im Atomstreit mit dem Westen zu drängen? Die Antwort lautet voraussichtlich nein. Das multiple Wechselkurssystem, so ineffizient wie es ist, wird die Menschen unter dem mittleren Einkommen schützen - das ist die Gruppe, zu der die Ahmadinejad-Regierung ohnehin am meisten zugänglich ist.

Aber die Regierung kann auch nicht jene Millionen besser verdienenden Iraner ignorieren, die von den Turbulenzen des Parallelmarkts betroffen sind. Unter ihnen sind Millionen von Menschen, die eine sichere Anlagemöglichkeit für ihre Ersparnisse suchen und Eltern, die ihren Kindern Geld für die Ausbildung im Ausland schicken wollen oder die verreisen müssen, um sie zu sehen. Das sind nicht alles nur Importeure von Luxusgütern oder solche, die ihr Geld um jeden Preis aus dem Land bringen wollen. Bei der Verteilung des begrenzten – und vielleicht schrumpfenden Angebots an ausländischen Devisen - hat die Regierung Schwierigkeiten, die Bedürfnisse der unteren Mittelschicht und der Armen mit denen der oberen Einkommensklassen in Einklang zu bringen - auf die politische Unterstützung der Letzteren ist sie aber ohnehin nicht angewiesen.


Von Prof. Dr. Djavad Salehi-Isfahani, Wirtschaftsprofessor an der Technischen Universität Virgina und nichtansässiger leitender Wissenschaftler am Brookings Institution, erstmalig erschienen bei Lobelog am 04. Oktober 2012. Übersetzt von Leo Schmitt.


(von Moderation chiffriert)11-10-12

In Iran steht alles zum besten.
[...]

MODERATION: Bitte bleiben Sie sachlich und argumentativ.

Tim11-10-12

Also, ich schätze irananders generell als Seite, die differenzierte Analysen veröffentlicht und vor allem dem Einheitsbrei vor Propaganda in den westlichen Medien etwas werthaltiges entgegensetzt.

Aber dieser Artikel ist leider der größte Quatsch, den ich bislang auf dieser Seite zu lesen bekam. Ich bin selbst Hersteller im Iran und praktisch direkt an der "Wirtschaftskrieg-Front". Wir erleben hier täglich, was mit dem Wechselkurs los ist, und leider ist die Realität, dass die Zentralbank mit ihrer Hauptaufgabe, nämlich Preisstabilität herzustellen, vollkommen überfordert ist.

Die Preise hier sind seit November 2011, als die Währung ihren Wertverlust begann, regelrecht explodiert, und Devisen werden seitdem täglich teurer. Der USD steht per heute bei 33.000 IRR, was über 20% höher ist als noch vor einem Monat, auch wenn er zwischenzeitlich die 40.000 IRR schon übersprungen hatte (nur für zwei Tage). Jedenfalls ist die Situation katastrophal, und ich persönlich finde, dass die Regierung diese Krise nicht gut bewältigt. Ich bin absolut dagegen, mit den Amerikanern zu verhandeln, da kein Land, das mit den USA einen Deal gemacht hat, letztendlich davon profitiert hat, daher bin ich vollkommen dafür, unabhängig zu bleiben und sich nicht vom Westen vorschreiben zu lassen, was man zu tun und zu lassen hat. Die Sanktionen sind zu 100% widerrechtlich, in den Statuten der UN steht eindeutig, dass kein Land einseitige Sanktionen gegen ein anderes verhängen darf, was aber ständig gegen der Iran passiert.

Dennoch müssen die Regierung und die Zentralbank im Iran dringend ein besseres Krisenmanagement an den Tag legen, ausserdem müssen die internen Streitigkeiten in der iranischen Politik endlich aufhören, dazu ist jetzt nicht die Zeit. Und dieser Quatsch von "Devisenkammer" muss aufhören, das ist Augenwischerei. Ich erlebe das jeden Tag und es wäre uns sehr geholfen, die Realitäten zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ich bin auch dafür, dass Porsches mit hohem Devisenkurs importiert werden oder besser gar nicht mehr kommen dürfen, aber Rohmaterialien für die Firmen, vor allem Produktionsunternehmen, MÜSSEN gefördert werden, und das bald, sonst ist in wenigen Monaten nichts mehr von der Wirtschaft übrig. Ich hoffe sehr, dass sich die iranische Politik dessen besinnt, damit die Unternehmen endlich wieder wachsen können und der Personalabbau stoppt und damit auch die Wirtschaftskrise. Und: dass endlich die Wahrheit gesagt wird. Wir erleben in den westlichen Medien genügend Lügen, das muss im Iran nicht auch noch sein. Denn es ist fundamental ein starkes Land, ohne Auslandsschulden und unabhängig!

Mohsen11-10-12

Wenn die Entwicklung und die Preisgestalltung des Devisenmarkts zwar fehlerhaft dennoch so nüchtern abgelaufen wäre, wie in dem Artikel beschrieben, dann Frage ich mich:

Wieso, lesen wir von Verhaftungen in Verbindung mit Kartelbildungen unter den Devisenhändler?

Wer führt gegen wem eine als "psychologischen Kriegs" bezeichnete Vorgehensweise und mit welchen Mitteln?

Ich schätze der Sachverhalt ist etwas komplexer.

Steffen12-10-12

@Tim

Anscheinend haben Sie den Artikel nicht gelesen. Lesen Sie ihn noch mal. Denn Sie argumentieren völlig an dem Artikel vorbei.

@Mohsen
Interessant ist doch, dass die Währung exakt dann sich stabilisiert hat als diese Devisenhändler festgenommen worden sind.

pro realist12-10-12

Grüß Gott! Mensch, warum wird GOLD nicht einfach als eine neue Währung eingeführt oder mit unseren armen Rial gepaart!?!? Liebe deutschsprachige Mitleser bitte schreibt, was dafür oder dagegen spricht!! :))) Es ist unmenschlich und allgemein schädlich was uns angetan wird mit dem EURO und das wir damals 8 Jahre Verteidigungskrieg gegen den Irak führen mussten. Und heute wird eine Psycho-Schlacht gegen den Iran und den Rial geführt. Wir brauchen Unterstützung! Hand in Hand gegen die Menschen, die gerne andere Menschen angreifen, denn die gibt es überall auf der Welt. Wir müssen zusammenhalten und die Schere zwischen Arm und Reich stoppen oder wenigstens verlangsamen!! Mein Vorschlag: Was haltet ihr davon (Wirtschaftsexperten und/oder Otto Normalverbraucher wie ich) statt EURO/ RIAL/ DOLLAR/ YEN eine GOLD-Währung einzuführen??? Bitte schreibt eure Meinung dazu. Das ist doch die beste Versicherung gegen den wirtschaftlichen Verfall weltweit. Man sieht es ja klar und deutlich an unseren Tanksäulen und Geschäften! Wetten, keiner traut sich, was dazu zu schreiben oder das zu teilen...Leitet den Beitrag an alle weiter! Danke an alle Freidenker! MfG. P.S.: Ich besitzte bereits 3g Gold

Mohsen12-10-12

@Steffen

Wenn Sie unter Stabilisierung die weitgehende Einstellung der Kauf-, und Verkaufsaktivitäten der freien aber lizensierten Händler meinen, dann ja? (siehe News von Fars, Mehr...)
Aber das ist nicht die Lösung und dadurch fällt kein Wechselkurs.

Tim12-10-12

@Steffen

Nicht gelesen? Ich bin nicht auf den Artikel eingegangen, weil er so schlecht ist und vor allem Unwahrheiten verbreitet.

Ich werde also für Sie kurz auf einige wesentliche Punkte eingehen:
1. Absatz: Der Kurs sei 50% gesunken und 300% weniger (!!) als im Dezember 2011
Mein Kommentar: der Kurs lag im Dezember 2011 bei rund 13.500 IRR pro USD und stieg im Laufe des Dezember auf 14.500 IRR, damit ist der Kurs heute knapp 300% MEHR und nicht weniger als damals. Und der Kurs war im Maximum bei rund 40.000 IRR pro USD, und das gut 2 Tage lang am 01. und 02. Oktober 2012 (10. und 11. Mehr 1391), somit kam er 20% zurück und nicht 50%. Im langfristigen Durchschnitt ist das heutige Kursniveau ein Rekordwert, so hoch war er noch nie.

2. und 3. Absatz: da der Kurs für essentielle Waren bei weiterhin 12.260 IRR pro USD vom "Hauptimporteur", der Regierung, festgesetzt wurde, betreffe die Inflation diese wichtigen Waren nicht.
Mein Kommentar: Milch wurde vor einem Jahr für 7.500 IRR pro Liter verkauft, ich habe vor einer halben Stunde 1 Liter Pajan Milch für 18.500 IRR gekauft (dieser Preis ist auch vom Hersteller auf die Packung eingedruckt). Eier, Fleisch, Reis, Brot, Käse usw. kostet MINDESTENS das doppelte, manchmal sogar bis zum dreifachen von vor einem Jahr. Woran liegt das? Ganz einfach, Tiernahrung, landwirtschaftliche Maschinen, teilweise Saatgut usw. werden aus dem Ausland importiert. Ebenso Teile des Fleischverbrauchs, Konzentrate für Fruchtsäfte, Speiseöl usw.
Das bedeutet, dass diese Hyperinflation im Iran direkt auf die wichtigsten, essentiellen Güter voll durchgeschlagen hat. Nicht zu vergessen die massiven Probleme in der Industrie: die Autoindustrie, komplett staatlich, produziert bislang nur 40% der Menge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das heisst ein Rückgang von 60% und damit massive Verluste. Erstmals wurde der Autoindustrie erlaubt, ihre Preise frei anzupassen, und sofort gab es Preiserhöhungen von 40 bis 80%. Manche Autos, wie der Peugeot 206 und 207, kosten sogar mehr als 100% mehr auf dem freien Markt, da sie nicht mehr produziert werden können. Die Industrie generell hat das große Problem, Rohmaterialien importieren zu können. Dabei spielt die Devisenknappheit die Hauptrolle, dazu kommen natürlich noch die Banksanktionen.

Absatz 5 und 6: Die Devisenbörse wurde gegründet, um Angebot und Nachfrage nach Devisen zusammenzuführen und daher wurden das Angebot von Devisen am freien Markt knapp.
Mein Kommentar: Die Devisenbörse wurde geplant, aber nicht umgesetzt. Es wurde stattdessen ein "Devisenraum" eröffnet, in dem die Zentralbank einen zweiten offiziellen Kurs (siehe www.cbi.ir) festsetzt, mit dem weniger wichtige Güter importiert werden können. Das heisst, das Devisenangebot kommt 100% von der Zentralbank, von niemandem sonst. Daher kann auch keine Devisenknappheit durch die angebliche Devisenbörse hervorgerufen werden. Leider funktioniert der "Devisenraum" nicht, zwar brüstet sich die Zentralbank ständig damit, soundsoviel Millionen USD täglich zuzuweisen, aber das Geld dann tatsächlich zu erhalten und überweisen zu können, ist für die grosse Mehrzahl der Unternehmen bislang nicht möglich gewesen. Daher ist mit der Eröffnung des Desivenraumes auch der freie Kurs so in die Höhe geschossen. Ich hoffe sehr, dass sich das baldigst ändert.

Lieber Steffen, ich bin absolut kein politischer Mensch, aber Volkswirt und Unternehmer im Iran, und ich kann Ihnen versichern, dass die aktuelle Situation katastrophal ist. Wenn sich nicht sehr schnell etwas ändert, wird die iranische Wirtschaft, die vom Kern her sehr gesund ist, grossen Schaden nehmen. Leider hat Herr Professor Salehi-Isfahani mit seiner Analyse nicht im entferntesten die Realitäten im Iran erfasst und ich hoffe, dass irananders in Zukunft bessere Artikel veröffentlicht, die helfen statt Schaden anzurichten wie dieser hier.

(von Moderation chiffriert)13-10-12

Ihre Iran Flagge ist ein Kuriosum. [...]

MODERATION: Bitte keine sachfremden Beiträge und Artikel senden / Bleiben Sie bitte beim Thema.

siglinde13-10-12

@pro realist
Gold ist deshalb in Krisenzeiten eine sichere Währung, weil es nur beschränkt verfügbar ist. Deshalb behält es einen Wert. Die Goldvorkommen auf diesem schönen Planeten reichen aber nicht aus, um es für die Menschen als alltägliche Währung einzuführen.
Dazu ist der Goldwert genauso manipulierbar, wie jede andere Währung auch. So sicher ist Gold dann auch nicht. Und wenn zu viele Menschen Gold besitzen, können Regierungen sogar die Menschen zur Abgabe zwingen und den Handel mit Gold für Privatpersonen verbieten (letztes Jahrhundert z.B. in den USA geschehen).Für den Privathaushalt reicht in Krisenzeiten etwas Goldschmuck schon aus, wenn man es genau betrachtet, denn dann geht es darum, sich etwas Fleisch und Brot kaufen zu können und keine teuren Luxusgüter. Der Goldbarren hilft da nicht wirklich.
Das Problem der Weltwirtschaft ist auch nicht das Papiergeld, welches im Umlauf ist, sondern das die Finanzwelt nur noch mit Schulden und Zinsen handelt, für die es keine reellen Werte mehr gibt. Das ist ihr Untergang, auch wenn dieses jahrzehntelang ihr Motor war.

Le Mec@Tim13-10-12

Ich verstehe Sie nicht, sie sagen der Artikel sei quatsch, widersprechen aber inhaltlich in keinem Punkt, was dort gesagt wurde. Was denn nun?

Mohsen15-10-12

@pro realist

Thema Gold-Währung ist nichts neues und kommt bei jeder Börsen-, Wirtschaftskrise wieder auf.
Sie scheitert immer daran, dass die vorhandene physische Goldmenge in der Welt nur ein Bruchteil der vorhandenen Geldmenge ist.

Selbst wenn alle heute bekannten Goldreserven in der Erde zur Tage gefördert werden, würde trotzdem der Bedarf nicht gedeckt werden.

Der Anteil der internationalen Goldreserven an den gesamten Währungsreserven ist in den letzten drei Jahrzehnten durch Verkäufe und eine geringere Bedeutung für die Währungssicherung von 60 % 1980 auf einen Tiefststand von 8,6 % im März 2005 zurückgegangen. Im Juni 2010 lag der Anteil bei 10,7 %.

Spekulant15-10-12

@Mohsen

Schließen Sie es aus, dass Devisen auf dem Parallelmarkt von Monopolisten manipuliert werden können, um höheren Gewinn zu erzielen? Schon Wochen vor den Festnahmen gab es Informationen, dass Monopolisten die ausländischen Währungskurse des Schwarzmarktes künstlich verteuerten.

Die derzeitige psychologische Lage, wie Salehi Isfahani sie beschrieb, ist doch prädestiniert für solche Einflussmaßnahmen.

Steffen15-10-12

@Tim

Ich denke, Sie haben den Artikel nicht ganz verstanden, weil sie bestimmte Begriffe durcheinander geworfen haben (wie Devisenbörse - eine unglückliche Übersetzung - oder in welcher Relation man sagt, dass ein Kurs gestiegen oder gesunken ist).

Bzgl. der Nahrungsmittel, hier ein Post von einem anderen Beobachter aus Iran:

"Most farmers in our area are benefitting from Rial devaluation. They are selling farm products at close to world prices at free market parity, while buying inputs only 20-30 per cent higher than a year ego. They are not so much dependent on imported goods or food items."

Aus: http://www.lobelog.com/understanding-the-rials-freefall/

Vermutlich liegt der Grund für die Steigerung der Nahrungsmittelpreise bei den Subventionskürzungen.

Hier geht Prof. Isfahani auf die Kritiker seines Artikels ein: http://djavad.wordpress.com/2012/10/05/more-on-the-falling-rial/

Mohsen15-10-12

@Spekulant

Sicherlich können Monopolisten einen begrenzten Markt mit wenigen Anbietern manipulieren.

Sicherlich können die größen Händler der Ferdowsi Str. sich absprechen und den Kurs hochhalten, aber warum sollten sie auch den Einkaufspreis hochtreiben?

Wie können Sie in allen großen Städten Irans, in dem auch ähnliche Devisenhändler sitzen die Preise hoch treiben?

Wie können sie in den Nachbarländern in den auch Rial getauscht wird auch den dortigen Händler zu einem höheren Verkaufs und dadurch Einkaufspreis veranlassen?

Das Verteuern der Devisen würde nur dann denn Händlern großen Profit einbringen, wenn die Einkaufspreise weiterhin niedrig bleiben. Dem war aber nicht so, daher scheint die Geschichte von den 22 Verursacher der Krise eher eine Mogelpackung zu sein.

Im übrigen muss man sich fragen, wieso man das Treiben von 22 Personen nicht früher unterbinden konnte?

Ich schätze eher, dass die 22 Personen aus dieser Misere noch zusätzlich profitiert haben, aber als Verursacher ist mir die Geschichte zu dünn.

TE17-10-12

@Mohsen

Die iranische Regierung sagt auch nicht, dass allein Spekulanten für den Kursverlust verantwortlich sind.

Jakob18-10-12

Liebe Perser, wundert euch nicht über den Niedergang im Iran. Wer sich wie eure Regierung außerhalb der Weltgemeinschaft stellt, der braucht sich über die Folgen nicht wundern. So erging es auch Nazi-Deutschland. Glaubt nicht, dass ihr für die abscheuliche Geiselnahme von Botschaftsangehörigen nicht bezahlen müsst. Auch die Anbetung der teuflischen Atombombe wird euch noch teuer zu stehen kommen.

Spekulant19-10-12

@Mohsen

Der Einkaufspreis ist nicht vom Verkaufspreis zu trennen. Wenn man genügend günstige Auslandswährungen gekauft hat, dann hat man auch erhebliches Interesse, die Preise nach oben zu treiben.

Mohsen19-10-12

@Spekulant

Spekulation bedeutet eine große Mange von Waren oder in diesem Fall hier Devisen einzukaufen, lagern, Knappheit vorzutäuschen bis sich eine künstlich Preisblase bildet um anschließend überteuert zu verkaufen.

Kein Spekulant kauft dann hochpreisig in der von ihm künstlich herbeigeführte Preisblase ein.

Wenn aber Händler teuer kaufen und noch teuerer verkaufen, bezeichnet man es nicht mehr als Spekualtion.

Reza19-10-12

@ Jakob,

ich sehe es als angebracht ihren Beitrag noch zu ergänzen, wie Sie wissen und auch richtig erkannt haben, die iranische Regierung hat sich außerhalb der Weltgemeinschaft, bestehend aus fast 185 Ländern gestellt.
was man auf Anhieb sehen und sagen kann, die iranische Regierung hat:
die Ureinwohner Amerikas beraubt, entrechtet und deren Vernichtung herbeigeführt.
den 1. Weltkrieg angezettelt.
den 2. Weltkrieg auch.
zwischen 1938 – 1945 als Priester des Geldes und Förderer des kapitalistischen Kultes KZ errichtet, viele Menschen vernichtet, und über 60 Millionen Menschen als Opfergabe dargebracht.
Deutsche Städte in Schutt und Asche gelegt, und zwischendurch einige Atome-Bomben auf Japan abgeworfen und in darauf folgende Jahre viele Atombomben in einem Selbstbedienungsladen Namens die Welt getestet natürlich der Menschheit und der Natur Zuliebe. Atomtechnologie an Verbrecherregime geleifert.
Rassentrennung und Massenmord organisiert, Menschen in Fernost als Untermenschen eingestuft, und Millionen Menschen in Vietnam geschlachtet, viele demokratische Regierung in der Welt umgestürzt. Apartheidregime auf die Beine geholfen, geschweige von Überfall auf Kuba, Panama, Haiti, Honduras, Bolivien, Libanon, Algerien, Irak, Libyen, Jugoslawien, Afghanistan, Korea, Burma, Philippinen und Argentinien.
Und zu guter Letzt darf man die iranische Hilfestellung und Unterstützung bei der Vertreibung und Ermordung vieler Palästinenser und das Gaza KZ nicht aus den Augen verlieren.

Mohsen20-10-12

@ Jakob

Rezas Ergänzung kann man beliebig auch für aktuelle Ereignisse weiter ergänzen.

Iran unterhält auf Kuba das Gefängniss Guantanamo, in dem hunderte ohne Anklage eingesperrt sind und mit Segen von ganz oben gefoltert werden.

Iran hat auch sicherlich faule Kredite zusammengebeündelt und mit Zertifikate als wertvoll einstufen lassen und dann seinen Freunden in aller Welt untergejubelt. Die Tatsache, dass kein einziger Verantwortlicher der Finanz-, und anschließender Schuldenkrise zur Rechenschaft gezogen wurde, ist selbstverständlich der iranischen Justiz zuzuschreiben.

Es ist auch sicherlich Iraner gewesen, die getarnt als Israelis einen unbewaffnetes Schiff welches Hilfsgüter transportierte überfielen und die ebenfalls unbewaffnete türkischen Aktivisten tötete.
Nicht zuletzt ist es Irans Schuld, dass keine Regierung in Israel bis Ende ihrer Amtzeit Regieren kann und den Regierungsmitgliedern oder dem Staatsoberhaupt häufig Korruption, Vergewaltigung, Amtsmisbrauch usw. zur Last gelegt werden.

Nur noch am Rande: Sicherlich wurden sie nicht darüber informiert, dass jeder Perser zwar ein Iraner ist aber nicht jeder Iraner ein Perser ist.

Spekulant23-10-12

@Mohsen

"Spekulation bedeutet eine große Mange von Waren oder in diesem Fall hier Devisen einzukaufen, lagern, Knappheit vorzutäuschen bis sich eine künstlich Preisblase bildet um anschließend überteuert zu verkaufen.

Kein Spekulant kauft dann hochpreisig in der von ihm künstlich herbeigeführte Preisblase ein."

Stimmt, es haben ja Händler die verteuerten Devisen gekauft, die nicht länger warten konnten oder wollten:

"Aber die Zentralbank hat nur langsam reagiert, so dass jene Firmen, die nicht warten wollten, auf den Parallelmarkt zugriffen, um ihren Bedarf an ausländischen Währungen zu decken."

MMAA16-11-12

@Jakob

Bertrifft Isreal: "das Gelobte Land und das auserwählte Volk Isreal als ein Jüdischer Staat"

Zuerst volle Zustimmung für die Beiträge von Reza und Mohsen!

Hier nur ein Beispiele von vielen anderen Beispiele..., das diesen "jüdischen Staat" im Kern am besten charakterisiert:

Der Goldeston-Bericht im Auftrag der UNO (Goldeston wohl ein jüdischer Name!) über das Massaker und den Kriegsterror im Gaza-Krieg 2008 der isrealischen Armee, mit dem Einsatz modernster Waffen aller Art und sogar mit der Verwendung von Phosphorbomben aus den westlichen Ländern USA & Co..an Israel geliefert, gegen die wehrlose Zivilbevölkerung (1500 getötete Kinder, Frauen und Männer und Tausende von Schwerverletzten) ist nur ein einziges Beispiel von einer sehr langen Liste des Verbrechens und Grausamkeit dieses Staates seit 1948 (wie auch der Libanon-Feldzug und Krieg 2006, mit ähnlichem UNO-Bericht und anderen Berichten... ).

Der Goldeston-Bericht mit tausenden Dokumenten-Seiten und Tatsachenberichten kam zu dem Ergebnis:
Dieser Krieg war und ist ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und eine Anklage gegen die verantwortlichen Politiker und Generäle in Israel (Olmert & Co-Regierung) im Sinne des internationalen Kriegsverbrechen-Tribunals in Den Haag!
Natürlich, wie immer, blieb auch dieser Bericht ohne irgenwelche Folgen, Sanktionen oder sonstigen Bestrafungen für Israel, weil die USA & Westen ihre mächtige und schützende und mit Blut der Opfer beschmierte Hand immer über den Staat Israel gehalten haben und immer noch halten!

Es gibt ein Interview mit Herrn A.Scharon, das alles oben Beschriebene nicht besser charakterisieren und darstellen könnte, als der Zyniker Herr Scharon selbst persönlich!
A.Scharon, israelischer Minsterpräsident und Kriegsminister, berühmt geworden als Schlächter von Beirut (Einmarsch im Libanon 1982 mit fast 10000 Toten) und verantwortlich für das Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Südbeirut, wo 2000 -3300 Kinder, Frauen und Männer im Schlaf ermordet wurden.
Ausgeführt wude dieses Massaker unter der Aufsicht der israelischen Armee (Befehlshaber: A. Scharon) durch 150 Söldner der libanesischen christlichen Phalange-Miliz, die eng mit Israel in den 80iger Jahren im Libanon-Bürgerkrieg verbündet war.

Dieser Herr A. Scharon ist auch der, der mehrmals während der Khatami-Präsidentschaft im Iran 1996-2004 gedroht hatte:
>> Wenn der Iran sein Atomprogramm nicht aufgeben sollte, werden wir Teheran mit Atombomben auslöschen. <<
In diesem Kontext ist auch die Aussage von Herrn B.Netanjahu, in Israel als "Mr. Iran" bekannt (!) während der israelischen Wahlkämpfe, sehr aufschlußreich....
B.Netanjahu:
>>..... Wenn ich als Ministerpräsident gewählt werde, werde ich den Fall Iran "endgültig" lösen..... <<
Wie wir inzwischen wissen, er wurde gewählt! Vielleicht demnächst wieder?

Diese Sprache von Isreals-Machthaber war und ist, wie wir alle wissen, die Sprache des NZ-Terror-Regimes in Deutschland 1933-1945!

Das obengenannte Interview mit A. Scharon:

>> Ich will Ihnen sagen, was die wichtigste Sache, die süßeste Frucht des Krieges im Libanon ist: Es ist, dass sie jetzt nicht nur Israel hassen. Dank uns hassen sie jetzt auch all diese Feinschmecker-Juden in Paris, London, New York, Frankfurt und Montreal in allen ihren Löchern. Und sie hassen all diese netten Juden, die sagen, sie sind anders als wir, nicht diese israelischen Gangster, dass sie andere Juden sind, sauber und ordentlich....Bald werden ihre Paläste beschmiert sein mit dem Slogen: Juden, geht nach Palästina! Und wissen Sie was? Sie werden nach Palästina kommem, weil sie keine andere Wahl haben. All dies ist ein Bonus, den wir aus dem Krieg ziehen. Und war er das nicht wert? Bald werden wir bessere Zeiten sehen. Die Juden werden kommen, die Israelis werden aufhören, zu emigrieren, und die, die schon ausgewandert sind, werden zurückkehren. <<

http://www.hintergrund.de/201204062011/feuilleton/zeitfragen/was-auch-noch-gesagt-werden-muss.html

http://zmag.de/artikel/israel-ist-eine-gesellschaft-der-gewalt-und-brutalitaet-geworden





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