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28.09.2012 Flynt Leverett and Hillary Mann Leverett

Ayatollah Khameneis Grundsatzrede über den Widerstand Irans


Ayatollah Khamenei mit Irans Staatsführern

Ayatollah Khamenei im Kreis von zahlreichen Repräsentanten des Staates.

Die ehemaligen US-Spitzendiplomaten Flynt Leverett und Hillary Mann Leverett erteilen westlichen Experten eine Rüge: Sie verstünden Irans Handlungslogik nicht. Die beiden Politologen weisen im folgenden Artikel den Leser auf eine Grundsatzrede des iranischen Staatsoberhaupts Ayatollah Ali Khamenei hin. Diese Rede halten sie für besonders wichtig, da sich darin die Prinzipien widerspiegeln, mit denen die Islamische Republik die westlichen und internationalen Sanktionen besiegen will. Der Artikel erklärt anschaulich das iranische Konzept der "Ökonomie des Widerstands".

Westliche Eliten sind drauf und dran zu bestätigen, dass die iranische Wirtschaft unter der Last der Sanktionen zusammenbrechen würde und dass die Iraner bereit sind, sich gegen die Islamische Republik zu stellen, wenn die USA nur mit der richtigen PR-Botschaft aufwarten würden. Jedoch können reale Einblicke in die Ursachen für das lange Bestehen der Islamischen Republik und die Standpunkte der höchsten Entscheidungsträger Irans  zuverlässigere Zugänge sein, wenn diese einfach gelesen und ernst genommen werden, wie zum Beispiel eine der neueren Ansprachen des iranischen Staatsoberhaupts Ayatollah Seyed Ali Khamenei an eine Gruppe von die Repräsentanten des Staates. Die Rede liefert unserer Meinung nach wichtige Einblicke in das Denken Ayatollah Khameneis zur innenpolitischen und internationalen Situation der Islamischen Republik. Sie offenbart ebenso einen Mann, der gewillt ist, sein Volk weiterhin auf einen Weg des Widerstands gegenüber dem Druck und den Anfeindungen des Westens zu führen.

Nachdem Ayatollah Khamenei die Rede mit Bemerkungen über die Wichtigkeit des Monat Ramadans für die gläubigen Muslime sowie dessen Bedeutung für die Repräsentanten des Staates eröffnete, postulierte er, dass es "keinen Widerspruch zwischen Realismus und Idealismus" gebe, und fügte hinzu, dass "wenn die Repräsentanten des Staates die Ideale in einer logischen und würdigen Weise verfolgen und das Volk dabei mit ihnen kooperiert, dann werden die Realitäten unserer Gesellschaft sich mit diesen Idealen harmonisieren. Diese Logik ist eine wesentliche Säule unserer nationalen Bewegung."

Dann wendet sich Khamenei "einigen Realitäten, die in unserer Gesellschaft existieren", zu, eine davon „ist die Existenz von Sanktionen und Drohungen, und die Islamische Republik wird stärker an diese Realitäten erinnert als in den Jahren zuvor." Nach seinen Worten, steht die Islamische Republik

"einem Showdown mit einigen arroganten Mächten und Regierungen gegenüber… Sie haben eine gewisse Anzahl von Anhängern, die ebenfalls gegen uns sind, aber sie sind nicht unabhängig, und sie haben keinerlei Macht. Falls Supermächte wie die USA aufhören würden, sie zu unterstützen, dann wären sie nichts. Man würde sie nicht einmal im globalen und internationalen Gefüge berücksichtigen. Aber sie folgen momentan den USA, Israel und dem globalen israelischen Netzwerk. Das ist eine Realität. Es liegt vor unseren Augen. Diese Realität hat sich seit dem Beginn der Revolution entwickelt. Ihre Intensität hat sich nicht verringert, eher hat sie sich verstärkt…Wir erkennen den Druck und die Sanktionen, und diese werden durch ihre wirtschaftlichen, politischen, sicherheitstechnischen und anderen,  aber vor allem medialen Fähigkeiten gestärkt.“ (sie sind nach Khamenei "mächtig in Propaganda- und Medienkampagnen, und sie haben Fähigkeiten alles zu verzerren, was sie verzerren wollen.")

Eine andere Realität, die Khamenei erkennt, ist, dass der Westen behauptet, dass

"dieser Showdown auf Dingen  wie  der Atomfrage oder die Frage nach den Menschenrechten beruht, und das ist eine Lüge. Heute gibt es niemanden mehr auf der Welt, der glaubt, dass die USA hinter Menschenrechten oder den Rechten der Völker her sind oder dass  Israel,  das Genozide betreibt und Kinder ermordet,  Demokratie in anderen Ländern etablieren möchte. So ist auch die Behauptung, dass sie wegen Atomwaffen gegen die Islamische Republik sind, eine Lüge. Am Anfang haben wir die Behauptung als einen aufrichtigen Verdacht wahrgenommen. Aber später, während der internationalen Verhandlungen und Interaktionen, wurde klar, dass sie wissen, dass die Islamische Republik keine Atomwaffen anstrebt. Die Behauptung, dass dieser Druck, diese Sanktionen, diese Belagerung, diese Feindschaft und diese Feindseligkeiten aufgrund der Atomfrage sind, ist eine Lüge. Die Tatsache, dass diese Behauptung falsch ist, ist auch eine Realität.

Die Wahrheit ist, dass ihre Opposition auf die Essenz der Islamischen Revolution und der Existenz der Islamischen Republik zurückgeht. Vorher haben sie die Region ohne Sorgen dominieren können. Sie hatten die volle Kontrolle über ein Land wie Iran mit seinen reichen Ressourcen und beträchtlichen Möglichkeiten. Sie konnten tun, was sie wollten, sie trafen Entscheidungen, wie sie es wollten. Sie machten das Beste aus den Möglichkeiten in unserem Land, um ihre eigenen Ziele voranzubringen. Aber nun wurden ihnen all diese Dinge entzogen. Das ist nicht der einzige Grund. Unsere Bewegung hat die islamische Welt motiviert, und heute sehen wir die Auswirkungen in Nordafrika, im Nahen Osten und in allen Ländern. Das ist es, worüber sie wütend sind. Die Islamische Republik ist der eigentliche Fokus. Sie wollen der Islamischen Republik schaden und für andere ein Exempel an ihr statuieren. Das ist das eigentliche Motiv. Und das ist ebenfalls eine Realität.
"

Natürlich seien, wie Khamenei feststellt, „die Herausforderungen mit denen die Islamische Republik zurzeit konfrontiert sind, nicht neu. Ich stelle hier keine Hypothese auf, sondern das sind Fakten. Jeder kann es bezeugen. Es gab Zeiten, da wurden unsere Schiffe und Öltanker im Persischen Golf attackiert. Es gab Zeiten, in denen sie die Ölterminals auf der Insel Kharg bombardierten. Es gab Zeiten, in denen der Feind alle unsere industriellen Zentren einem Bombenhagel aussetzte. Das sind Dinge, die wir mit unseren eigenen Augen bezeugt haben… Der Krieg Saddam Husseins war kein Krieg, der uns lediglich von einer einzigen Regierung aufgezwungen wurde. Es war ein internationaler Krieg gegen uns. Entsprechend sind die Herausforderungen, die existieren - also die Drohungen, die sie äußern, die Forderungen, die sie stellen, die Dinge die sie behaupten und in denen sie übertreiben - nicht neu für die Islamische Republik."

Diesen Herausforderungen stellt Khamenei ein paar "ermutigende" Realitäten entgegen: "Die Islamische Republik hat jede Bedrängnis und jeden Schlag überwunden. Haben wir das nicht? Haben wir aufgehört, nach vorne zu gehen? Haben sie es geschafft, der Islamischen Republik zu schaden? Haben sie es geschafft, die Ideale und Prinzipien der Islamischen Republik zu untergraben? Sie haben es nicht geschafft… Wir haben es geschafft, selbst unter der Bedrohung, Fortschritte zu erzielen. Im Laufe der Jahre haben wir Fortschritte in allen Bereichen gemacht. Wir haben Fortschritte in anspruchsvollen wissenschaftlichen Bereichen erzielt. Wir haben Fortschritte in Technologien gemacht, die das Land braucht. Wir haben außergewöhnliche Fortschritte in den Bereichen Medizin, Verkehrswesen, Wohnungsbau, Wasserversorgung und Straßenbau gemacht... Trotz allen Drucks hat das Land über die Jahre kontinuierlich Fortschritte erzielt."

Dementsprechend sei "das Land viel stärker darin geworden, Herausforderungen und Bedrohungen entgegenzutreten", während "die Gegenseite über die Jahre schwächer geworden ist. Betrachten wir Amerika und Israel als die zwei Hauptvertreter der gegnerischen Seite und andere westliche Staaten als ihre Mitläufer, dann ist es offensichtlich, dass sie schwächer geworden sind. Heute ist Israel weitaus schwächer als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Die Ereignisse, die sich in Nordafrika und Ägypten abspielen, haben Israel erheblich geschwächt. Israel leidet unter Probleme im Inneren und unter endlosen Problemen außerhalb seiner Grenzen. Und das heutige Amerika ist nicht das Amerika aus der Zeit von Reagan. Sie haben stark abgebaut. Ihr wisst, was ihnen im Irak widerfahren ist, und ihre Situation verschlechtert sich auch in Afghanistan täglich. Ihre Nahostpolitik ist gescheitert. Sie wurden im 33-Tage-Krieg (Anm. d. Red.: gegen die Hisbollah), den Israel stellvertretend für sie austrug, besiegt. Im 22-Tage-Kreg gegen Gaza waren ihre israelischen Stellvertreter nicht in der Lage, irgendetwas gegen eine Millionen mehr oder weniger wehrlose Menschen auszurichten."

Ferner sind "die Regime, die der Islamischen Republik feindlich gesinnt sind, in der Krise. Die wenigen hochmütigen westlichen Regierungen und ihre Verbündeten sind in der Krise. Durch die wirtschaftliche Krise, die in Europa herrscht, ist die Europäische Union in ernsthafter Gefahr. Die Eurozone ist in ernster Gefahr. Das trifft gewissermaßen auch auf die USA zu: Ein großes Haushaltsdefizit, massive Schulden, Druck aus der Bevölkerung und von der Anti-Wall Street-Bewegung (oder wie es nennen „die 99-Prozent Bewegung)“. Diese sind wichtige Ereignisse… Die wirtschaftlichen Probleme und die Krise in Europa sind anders als diejenigen, die wir haben. Unsere Probleme sind vergleichbar mit Problemen, der eine Gruppe von Bergsteigern auf ihrem vorgezeichneten Weg nach oben begegnen. Es ist ein schwieriger Weg, und da gibt es natürlich Probleme. Manchmal brauchen sie Wasser. Ein anderes Mal brauchen sie etwas zu Essen. Ab und zu begegnen sie dem einen oder anderen Problem. Manchmal stellen sich ihnen Hindernisse in den Weg. Aber der wichtige Punkt dabei ist: Sie besteigen einen Berg... Die Situation der Europäer ist hingegen vergleichbar mit einem Bus, der unter einer Lawine festsitzt."

Eine andere positive Realität „sind die Ereignisse, die Nordafrika und unsere Region erfasst haben. In einigen Fällen führten diese Ereignisse zum Regime-Change, und in anderen bestimmten Fällen mündeten diese Ereignisse nicht in einem Regime-Change, aber es gibt die Möglichkeit, dass es passieren wird.“ Zur gleichen Zeit gibt es "die zunehmende Macht der Islamischen Republik."

Aber, im Einklang mit seiner Mahnung, dass die iranischen Staatsführer die Ziele der Revolution "in einer logischen und würdigen Weise" verfolgen sollen, verliert Ayatollah Khamenei nicht den Blick auf das, was er als Fehler in der iranischen Politik betrachtet. Bezüglich der Außenpolitik war es nach dem Urteil Khameneis ein bemerkenswerter Fehler, dass "wann immer wir gegenüber unserem Feind Flexibilität zeigten und aufgrund bestimmte Rechtfertigungen von unseren Positionen abwichen, hat der Feind eine noch mutigere Position gegen uns eingenommen." Mit Verweis auf Irans Kooperation mit den USA nach dem 11. September 2011 macht er geltend, dass "an dem Tag, an dem die Stellungnahmen unserer Regierung mit Schmeicheleien an den Westen und an die westliche Kultur kontaminiert waren, sie uns als 'Achse des Bösen' bezeichneten… Solcher Art sind sie."

Ähnlich sei es in der Atomfrage gewesen. "Als wir kooperiert und uns gefügt haben - ja, das haben wir tatsächlich getan, aber wir haben daraus gelernt - da haben sie sich so weit vorgepirscht, dass ich damals in dieser Stelle gesagt habe, dass ich persönlich einschreiten muss, wenn sie so weitermachen, und das habe ich dann auch getan. Ich musste einschreiten. Ich bin nicht für diese Dinge verantwortlich. Unser Nachgeben hat sie ermutigt. Es gab Zeiten, da waren unsere Regierungsverantwortlichen damit zufrieden, wenn man uns erlaubt hätte, 20 Zentrifugen im Land zu betreiben. Aber jene sagten, dass das nicht erlaubt sei. Dann waren unsere Regierungsverantwortlichen glücklich damit, fünf Zentrifugen zu haben. Aber sie sagten weiterhin, dass das nicht möglich sei. Dann zeigten sich unsere Regierungsverantwortlichen mit drei Zentrifugen zufrieden. Aber wieder sagten sie, dass das nicht erlaubt sei… Heute haben wir 11.000 Zentrifugen im Land. Hätten wir dieses Nachgeben fortgesetzt und wären wir weiterhin derart flexibel geblieben, dann hätten wir keine unserer atomaren Fortschritte erreichen können."

Khamenei fährt mit diesem Thema weiter fort und erklärt dass, "wenn unser Land diesem Druck des Feindes in vernünftiger Art und Weise widersteht, was insbesondere für die Sanktionen und ähnliche Maßnahmen gilt, dann wird nicht nur ihre Taktik unwirksam, dann wird es für sie auch in Zukunft nicht mehr möglich sein, ein solches Vorgehen zu wiederholen… Ein solches Vorgehen dauert nur eine Weile an. Eines der Zeichen dafür ist, dass sie gezwungen waren, 20 Länder vom Ölembargo und ähnlichen Sanktionen auszunehmen... Daher müssen wir Widerstand leisten. Das sind greifbare Realitäten. Keines der Dinge, die ich genannt habe, waren abstrakte Annahmen. Das sind Dinge, die wir ohne weiteres bezeugen können."

Khamenei erzählt seiner Zuhörerschaft auch, dass "es notwendig ist, Risiken einzugehen und dabei auf Gott, dem Erhabenen, und auf ein kompetentes Management zu vertrauen." Er erinnert an die historischen Schlachten von Badr und Khaybar - zwei wichtige historische Bezugspunkte für Muslime, wo die frühen Anhänger des Propheten Muhammad die Oberhand gegen eine zahlenmäßig größere und besser ausgerüstete Feinde behielten. Dabei sagte er, dass "es Herausforderungen gibt... Aber es gibt auch ausreichend Kapazitäten und Potenzial, um mit diesen Herausforderungen fertig zu werden... Wenn wir es schaffen, unsere Kapazitäten wirken zu lassen, wenn wir es schaffen, das Ausmaß unserer Schwächen zu verringern, dann werden wir Fortschritte erzielen."

Für diesen Zweck gebietet Ayatollah Khamenei seiner Zuhörerschaft, "hart an diesen Dingen zu arbeiten und zu versuchen, Lösungen zu finden, wie ein Mathematiker ein mathematisches Problem angeht… Stellt Euch vor, dass ihr ein talentierter Mathematiker seid und dass dieses Problem ein mathematisches Problem ist. Das ist die Art und Weise, in der ihr die verschiedenen Herausforderungen angehen solltet." In diesem Sinne erzählt Khamenei seine Idee von der "Ökonomie des Widerstands":

"Der Feind hat unsere Wirtschaft als Ziel im Auge. Er arbeitet gegen unser nationales Wachstum, will unsere Anstrengungen, Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, untergraben, unseren nationalen Wohlstand gefährden und stören. Und sie wollen allgemein Probleme für unser Volk schaffen, um die Leute von der Islamischen Republik zu enttäuschen und zu entfremden."

Um dem zu begegnen, wirbt Khamenei für die "Ökonomie des Widerstands", die natürlich "einige Voraussetzungen" mit sich bringt:

"Den Menschen die Verantwortung über die Wirtschaft zu übertragen, ist eine der Bedingungen einer Ökonomie des Widerstands... Bestimmte Dinge wurden bereits vollzogen, aber es sind noch mehr Anstrengungen notwendig. Es ist notwendig, den privaten Sektor zu stärken. Der private Sektor muss ermutigt werden,  wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten, und unser Bankensystem, die Regierungsorganisationen und jene Organe, die helfen können - wie etwa das Parlament und die Justiz – soll den Leuten dabei behilflich sein, sich in der Wirtschaft zu engagieren.

Ein weiteres Erfordernis für eine Ökonomie des Widerstands ist die Minimierung unserer Abhängigkeit vom Öl. Diese Abhängigkeit ist ein übles Vermächtnis aus einer Zeit vor hundert Jahren. Wenn wir es schaffen, alle Möglichkeiten, die wir heute haben, zu ergreifen und die Ölwirtschaft durch andere lukrative Wirtschaftszweige zu ersetzen, dann haben wir den wichtigsten Schritt für unsere Wirtschaft getan. Heute gehören technologiebasierte Industrien zu den Bereichen, die diese Lücke weitgehend ausfüllen können.

Die Frage des Verbrauchsmanagements, worunter ein moderater Konsum und die Vermeidung von Extravaganzen zu verstehen ist, ist eine Säule der Ökonomie des Widerstands. Sowohl unsere staatlichen und privaten Einrichtungen als auch unsere Menschen und Familien sollten dieser Sache Beachtung schenken. Dies ist in der Tat ein Beispiel des Jihads
(vgl. das Jihad-Verständnis in Iran). Es besteht kein Zweifel, dass moderater Konsum und der Verzicht auf Extravaganz in der heutigen Zeit eine Form des Jihads gegen den Feind ist. Man kann behaupten, dass dies den gleichen Lohn bei Gott hervorruft, wie der Jihad auf dem Wege Gottes (Anm. d. Red.: damit ist der kleine Jihad gemeint, das heißt der legitime Krieg aus religiöser Sicht.).

Ein weiterer Aspekt des moderaten Konsums und des geregelten Verbrauchs ist, dass wir unsere im Land produzierten Güter nutzen sollten. Alle Regierungsorganisationen sollten diesem Punkt Beachtung schenken und ihr Bestes dabei geben, den Konsum ausländischer Produkte zu vermeiden. Und auch unser Volk sollte die im Land produzierte Ware bekannten ausländischen Marken vorziehen. Einige Leute bemühen sich um verschiedene ausländische Marken, nur um sich zu zeigen. Das Volk sollte aber versuchen, auf den Konsum ausländischer Produkte zu verzichten.

Ich glaube, dass die Pläne, die für die Ökonomie des Widerstands erstellt werden, umsetzbar sind… Hätten wir nicht den Rationierungsplan für Benzin umgesetzt, dann hätte unser Benzinverbrauch heute eine Million Liter pro Tag überstiegen
(Anm. d. Red.: Benzin wurde zuvor subventioniert). Die Regierung hat es geschafft, dies zu kontrollieren. Heute ist unser Benzinverbrauch auf einem sehr guten Niveau... Sie hatten geplant, uns Sanktionen für Benzin aufzuerlegen. Die Ökonomie des Widerstands machte deren Benzinsanktionen unwirksam. Das gleiche gilt für alle anderen Dinge, die im Land gebraucht werden. Die gezielten Subventionskürzungen sind auch eine Möglichkeit, unsere heimische Wirtschaft zu formen. Dies sind Faktoren, die unsere heimische Produktivität und unser wirtschaftliches Wachstum ankurbeln. Und sie können dem Land auch Ehre verleihen."

Schließlich betont Khamenei noch die Bedeutung, „Einheit und Solidarität" unter dem iranischen Volk zu bewahren. In diesem Zusammenhang würden "die gelegentlichen Unstimmigkeiten zwischen unseren Staatsführern, die ohne irgendeinen guten Grund ausgestrahlt werden, der nationalen Einheit schaden. Einige Leute werden zu Unterstützern von diesem, einige andere zu Unterstützern von einem anderen. Sie fangen an, sich gegeneinander zu stellen und sich gegenseitig zu beschuldigen… Das gehört zu den schädlichen Dingen. Und unsere ehrenwerten Freunde, die geschätzten Verantwortlichen des Landes, sollten wissen, dass ihnen die Beschuldigung von dieser oder jener Person keine Ehre und kein Prestige bei den Leuten bescheren wird und unsere Probleme nicht löst. Es gibt gewisse Probleme, und diese müssen gelöst werden. Und wir verfügen über die Fähigkeiten, um sie zu lösen. Wir sind nicht unfähig, unsere Probleme zu lösen. Wie ich bereits sagte, sind das Realitäten in unserem Land, die sich uns von selbst offenbaren."

Westliche Experten haben den anstehenden Kollaps der Islamischen Republik praktisch seit ihrer Gründung 1979 angekündigt. Sie haben Ayatollah Khamenei durchwegs unterschätzt, seit er 1989 Imam Khomeini als Oberhaupt der Islamischen Republik gefolgt ist. Sein Regierungsstil ist zweifellos ein strategischer. Darin spiegelt sich unter anderem auch eine tiefe Überzeugung darin wider, dass man den Idealen der Islamischen Revolution Irans nicht ohne eine höchstmöglich gründliche Analyse der politischen Herausforderungen und Optionen dienen kann. Wenn man bedenkt, wie schlecht es der US-Politik im Nahen Osten ergeht, dann sind die politischen Eliten in Washington gut beraten, "in einer logischen und würdigen Weise" über Amerikas wirklichen Interessen in der Region nachzudenken und darüber, wie sie sich am besten verfolgen lassen.


® The Race for Iran von 08. August 2012; übersetzt von Leo Schmitt und Shayan Arkian.


Gernot W.29-09-12

Sehr interessanter und aufschlussreicher Artikel! Vielen Dank!

siglinde29-09-12

Sehr.gute.und.weise.Rede,die.ich.in.
allen.
Punkten.unterschreiben.würde.

Mohsen29-09-12

Diese Rede kann ich zustimmen allerdings mit einer Einschränkung.

Das Alltagsproblem im Iran ist nicht auf den Verzicht von Konsum-Extravaganzen oder fehlende Importartikel zu reduzieren, sondern
basiert auf handfeste Grundbedürfnisse für deren Bereitstellung einzig und alleine die Regierung zuständig ist.

Die Schuld an der Mangelwirtschaft mit Wohnraum und damit verbundene hohe Mieten, Benzin bishin zu Hühnern und Eier liegt wahrhaftig nicht bei den ausländischen Feinden.
Von der hohen Inflation ist hier ganz zu schweigen, da die Geldpolitik Irans ausschließlich national bestimmt wird.
Solche Aussagen wie :"Das Volk sollte aber versuchen, auf den Konsum ausländischer Produkte zu verzichten." löst diese Probleme nicht im geringsten.

SA29-09-12

@Mohsen

Der Satz von Ihnen ist nicht richtig zitiert. Tatsächlich heißt es dort: "Ein weiterer Aspekt des moderaten Konsums und des geregelten Verbrauchs ist, dass wir unsere im Land produzierten Güter nutzen sollten. Alle Regierungsorganisationen sollten diesem Punkt Beachtung schenken und ihr Bestes dabei geben, den Konsum ausländischer Produkte zu vermeiden. Und auch unser Volk sollte die im Land produzierte Ware bekannten ausländischen Marken vorziehen."

Das ist klug und stärkt die einheimische Wirtschaft.

Hinzu kommt, dass es wesentlich zwei Gründe für die aktuelle Inflation in Iran gibt:

1. Graduelle Abschaffung der Subventionen.

2. Die Sanktionen. Aufgrund der Sanktionen hat die einheimische Währung stark an Wert verloren, was zur Verteuerung von Importwaren führt. Ferner müssen bestimmte Waren über Drittwege oder auf dem Schwarzmarkt erworben werden, was auch zur Verteuerung führt.

Mohsen29-09-12

Zunächst, ein Verzicht auf Kauf ausländischer Produkte führt in jedem Land zur Stärkung der einheimischen Produktion und daher keine iranspezifische Feststellung.
Das Gegenmittel heißt Erhebung von Zöllen und es wird in den meisten Ländern praktiziert. Warum müßte jetzt appeliert werden statt vor jahren das Problem mit Zöllen zu regeln?

Zu Ihrem Punkt 1) Die Subvention ist nicht abgeschafft worden sondern die Form dieser hat sich verändert. Sie geschieht nun direkt und -Sie haben Recht- es beflügelt die Inflation wenn der Verbraucher Geldüberweisungen erhält.

Zu Ihrem Punkt 2) Die Sanktionen haben kaum Einfluss auf die Inflation, da sie zum einen nur auf bestimmte Sparten und Güter beschränkt sind und zum anderen die Importe in nicht einheimlicher Währung bezahlt werden.
Die ausländische Währung mit der diese Güter bezahlt werden, nimmt das Land als Gegenleistung für Ölimporte ebenfalls in ausländischer Währung ein. Bekanntlich hat Iran sehr große Währungsreserven und ist auf einen Umtausch nicht angewiesen.

Noch bis zu kurzem versuchte die Regierung das Problem der Inflation zu lösen, auch wenn die Vorschläge wie z.B. 2 oder 3 Nullen auf den Geldschein zu streichen z.B. in Frankreich, Italien oder Türkei nicht funktioniert haben.

Die Waren und Dienstleitungen unter deren Preissteigerung die Bevölkerung leidet sind nicht auf der Liste eines Embargos und sogar häufig aus einheimischer Produktion.

Ich habe das Gefühl, dass sogar für eigenverursachte Probleme die Sanktionen als Grund herhalten müssen.

Man kann nicht im Iran als Verantwortlischer den Bevölkerungszuwachs propagieren aber den staatlichen Wohnungsbau auf Sparflamme belassen.

Nehmen Sie die Zahl der Neubauwohnungen von Mehrprogramm und teilen Sie durch den Bevölkerungszuwachs.
Sie werden unschwer erkennen das es ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.

Sie können auch das großangekündigte Programm zur Aussiedlung von Behörden aus Teheran mit der Realtität vergleichen.
Sollen auch dafür die Sanktionen herhalten?

SA29-09-12

Zunächst, es gibt in Iran viele Kritiker der Ahmadinejad-Regierung, die ihr vorwerfen durch den sprudelnden Öleinnahmen, den Konsum durch importierte Ware angeheizt zu haben, anstatt die einheimische Industrie zu stärken.

Zu Punkt 1) Sicherlich ist die Inflation ebenso auf die Waren gestiegen, die nun weniger oder gar nicht mehr subventioniert werden.

Zu Punkt 2) Es ist richtig, dass Iran sehr große Währungsreserven hat, aber bis vor kurzem ging sie mit ihnen sehr restriktiv um. Seit einiger Zeit werden nun ausländische Währungen zum Kurs der Zentralbank (die viel günstiger ist als die auf dem freien Markt) verkauft, wobei es da auch Prioritäten gibt. Es muss der Nachweis erbracht werden, für welche importierten Waren die Auslandswährung gekauft werden. An ersteren Stellen stehen da Grundgüter und Luxusgüter an eher letzteren Stellen.

Ich habe eher den Eindruck, dass das Regime bis vor kurzem sogar die Sanktionen da als unbedeutsam titulierte, wo sie in der Tat schädlich waren.

Mohsen29-09-12

Die Währungsreserven, welche hauptsächlich aus Währungen krisengeschüttelter Länder besteht, nicht anzutatsten bedeutet einen ständigen Wertverlust in Kauf zu nehmen.
China investiert seine Währungsreserven zunehmend in anderen Ländern und tauscht sie gegen Sachwerte.

Die Auswirkungen von Sanktionen und gar Kriegsdohungen herunterzuspielen ist sicherlich für inländische Märkte in Iran richtig.

Israels Regierung hat hingegen die Angst vor dem Krieg mit dem Iran geschürt und erntet ihr Handeln.
Das Land ist vom Einwanderungsland zu einem Auswanderungsland geworden.
Wer investiert in einem Land wo die staatlich sichtbaren Investition in Bunkerbauten stattfindet?

Im Großen und Ganzen möchte ich Ahmadinejad kein schlechtes Zeugnis ausstellen.

Reza30-09-12

Das Rad ist schon längst erfunden worden. Das, was Herr khamenei in dem wirtschaftlichen Zusammenhang hervorhebt, ist nicht neu. Die Themen wie, der private Sektor und Abhängigkeit vom Öl sind mindestens in den letzten 33 Jahren viele Male von vielen Menschen angesprochen und gefordert worden, sie wurden aber ständig von Mächtigen im Iran blockiert. Das selbstgeschaffene Elend, das man in den letzten 33 Jahren nicht wahrhaben wollte, kann doch nicht mit einer Rede weggezaubert werden. Es bedarf konkreter Maßnahmen und Gesetzte. Es tut mir leid zu sagen, dass das System die Moral der Iraner dermaßen zerstört hat, dass jeder an sich selbst und eigene Sache denkt, ohne Rücksicht auf die anderen. Sollte all das, was man aus dem Iran hört, stimmen, haben wir eine sehr alarmierende und sehr gefährliche Situation. Bei allem Respekt, ich bin der Meinung, Wer nur Parolen Sät und sich für allwissend hält, wird Frustration und Abwendung ernten. Ich erwarte von der Politik keine Ehrlichkeit, sie hat zwar alle Fäden in der Hand und die Macht als Ablenkungsmanöver alle Kritiker je nach Tageslaune, Geschmack und nach Bedarf als Handlanger des Imperialismus und als abtrünnige Agenten darzustellen, kann sie sich aber damit der Verantwortung nicht entziehen.

SA30-09-12

@ Reza

Das ist richtig, die Themen sind nicht neu. Er selbst sprach diese Themen öfters bei verschiedenen Anlässen an.

Ich denke aber, dass Ihr Beitrag nicht die nötige Differenz hat, wenn sie "von Mächtigen im Iran" sprechen. In den 80ern regierten die Linksislamisten in Iran und sie betrieben eine Politik der Verstaatlichung - mit Kritik aus den Reihen der Wirtschaftsliberalen. In den 90ern regierten dann die Wirtschaftsliberalen, die die Privatisierung forcierten - jedoch mit bescheidenem Erfolg, unter anderem wegen dem Widerstand der Linksislamisten und wegen den Rahmenbedingungen wie fehlendes echtes Privatkapital. Eigentlich gelang keine Regierung zuvor in den Maßen die Privatisierung und den Wachstum der Nicht-Ölwirtschaft wie die Regierung von Ahmadinejad. Aber auch hier gibt es die gleichen Defizite, wie fehlende Auslandsinvestitionen, fehlendes echtes Privatkapital etc.

Im Vergleich zu anderen traditionellen Öl-Staaten steht Iran relativ sehr gut da, was die Abhängigkeit vom Öl angeht.

MODERATION01-10-12

Hiermit wird der Diskutant "Humanist" vom Forum ausgeschlossen.

Humanist schrieb zuvor unter dem Namen "Khamenei" und davor unter dem Namen "Beleuchter". Bereits unter diesen Namen wurde er verwarnt und aus dem Forum ausgeschlossen:

- http://irananders.de/en/analytics/einzelnews-home/article/die-fortfuehrung-der-desinformierten-iran-debatte-warum-werden-massen-die-fuer-ahmadinejad-und-kha.html

- http://irananders.de/nachrichten/news/article/ahmadinejad-ruft-obama-zum-dialog-auf.html

- http://irananders.de/nc/home/news/article/ashtiani-und-die-politische-instrumentalisierung-eines-menschenschicksals.html

Die Moderation wusste seit Anbeginn, dass "Humanist" "Khamenei" bzw. "Beleuchter" ist. Sie gab ihm jedoch eine dritte Chance, um die Diskussionen im Forum zu bereichern. Allerdings ist das Ziel von "Humanist" nicht eine ehrliche Diskussion zu führen, sondern ziellos mit Vorwürfen um sich zu schmeißen, Hetze und Polemik zu verbreiten und das Thema der Diskussion immer wieder in seinem Sinne zu verfälschen.

Wir bitten um Verständnis.

Le Mec01-10-12

Lieber Mohsen,

es ist ein Unterschied, ob auf eine Sache Zoll erhoben wird oder die Leute einfach aufhören sie zu kaufen. Letzteres kann von einem Land, das mit Iran Handel betreibt, nicht als Schutzzoll behandelt werden und entsprechend nicht mit eigenen Schutzzöllen bestraft werden. Bei bilateralen Handelsabkommen, wie Iran sie mit vielen Ländern abgemacht hat, besteht ja gerade das Prinzip dieses Handelsabkommens darin, dass die Länder abmachen die Zölle niedrig zu halten. Warum sollten die Inder noch iranischen Stahl zollfrei importieren, wenn die Iraner auf ihre Spielsachen Zölle erheben (nur als Beispiel, da ich die Handelsabkommen nicht im Detail kenne).

Ein freiwilliger Verzicht durch die Bevölkerung bietet aber dreierlei:
1. Eigene Ware kann in andere Länder exportiert werden, weil die Zölle dort niedrig sind
2. Die heimische Wirtschaft wird dennoch gestärkt und nicht gefährdet, weil sie aus der heimischen Kaufkraft schöpft
3. Gegenstände, die daheim tatsächlich nicht hergestellt werden können, sind dennoch als Importe verfügbar, sogar relativ günstig, weil die Zölle ja nicht so hoch sind.

So gibt es im Grunde genommen nur Gewinner. Zumindest auf iranischer Seite. Deshalb ist dieser Akt von Ayatollah Khamenei gut und auch nicht neu. Wenn Khamenei an etwas erinnert, dann hat das auf nicht wenige Iraner eine direkte Wirkung auf ihre Moralvorstellungen, da er auch eine religiöse Autorität für sie ist. Er hat durch diese Rede den Konsum heimischer Ware als etwas religiös empfehlenswertes, fast schon verpflichtendes gemacht. Das wird meiner Meinung nach eine Wirkung auf die iranische Wirtschaft haben, da Khamenei damit bei vielen Menschen eine ökonimische Verhaltensänderung aktiviert.

Ramin03-10-12

Es ist löblich, eine Rede Khameneis 1:1 zu übersetzen, damit man auch im deutschsprachigen Raum mitbekommt, was tatsächlich gesagt wird... Es überrascht mich aber maßlos, zu lesen, dass Sie offenbar ohne jedwede Kritik dieser Rede folgen. Notwendigkeit der Privatisierung? Weniger Abhängigkeit vom Öl? Blenden wir jetzt vollständig aus, was in den bald 8 Jahren Ahmadinejad an pseudo-Privatisierung passiert ist? Art. 44 wurde so ausgelegt, dass alles an Subunternehmen der IRGC übertragen wurde - teilweise ohne Ausschreibungen. Gewaltige Projekte mit gigantischem Budget wurden nicht von Experten, Technokraten und Kennern des Fachs vergeben. Wie können Sie als angeblich differenziertes Medium so unkritisch mit einer an Populismus nicht zu übertreffenden Rede umgehen? Das schadet Ihrem Ansehen ungemein und lässt Sie als "programmatische Organisation" erscheinen - weniger als motivierte Forscher, die ein realistisches Bild des Iran zeichnen wollen..

Anonym03-10-12

Das sieht der Moderation von irananders ähnlich für Sie unliebsame Kommentatoren auszuschließen, nach Maßgabe der Mullahs. Humanist ist eine absolute Bereicherung für dieses Forum gewesen und seine Beiträge stets interessant. Oft hat er mir neue Perspektiven gezeigt und die Freunde der Mullahs argumentativ der Lächerlichkeit Preis gegeben. Ich protestiere hiermit und verlange diese perphide Zensur turückzunehmen.
Liebes irananders Team gibt wolltet Ihr nicht anders sein?
Humanist danke für Ihre Beiträge

Reza03-10-12

@ SA,
ich halte mich mit Rechts und Links nicht auf. Ich messe jedes System an seinen vorgegebenen und erreichten Zielen in jeder Hinsicht. Was waren die Ziele des sogenannten islamischen Systems im Iran? Wo steht das Land heute? indem es Gerechtigkeit, Gleichheit, Würde und Moral geben sollte. Schauen Sie sich das ganze Land, die Zahl der Arbeitslosen, die Armen, Drogenabhängige, Prostituierte, Korruption und Obdachlosen an. Schauen Sie sich die Schlägertrupps an, die weder vor religiöse Autoritäten noch vor Gesetzt halt machen. Ist das, was wir uns von einer islamischen Gesellschaft vorstellten?

SA03-10-12

@Ramin

Über die Problematik der Privatisierung wurde in einem anderen Artikel geschrieben:

http://irananders.de/analysen/news-analysen/article/die-pasdaran-im-iranischen-machtgefuege-1.html

MODERATION03-10-12

@Anonym

Humanist wurde nicht aus dem Forum ausgeschlossen, weil er mutmaßlich neue Perspektiven eingebracht hat oder die "Freunde der Mullahs" argumentativ der Lächerlichkeit Preis gab, sondern weil er mehrmals verwarnt wurde, die Regeln des Forums zu beachten. Andernfalls hätte die Moderation seit Anbeginn seine Kommentare nicht freigeschaltet, weil er ja bereits aus dem Forum ausgeschlossen wurde, damals noch unter anderem Namen. Siehe: http://irananders.de/en/analytics/einzelnews-home/article/die-fortfuehrung-der-desinformierten-iran-debatte-warum-werden-massen-die-fuer-ahmadinejad-und-kha.html

Mohsen03-10-12

@MODERATION

Ich kann es nicht beurteilen, welche Forumsregel er gebrochen hat.

Ich bin zwar in der Regel gegen die Meinung und dem Weltbild von Humanist, dennoch in die Lage gewesen, ihn diesbezüglich zu widersprechen.

Die Entscheidung darüber, liegt allerdings bei Ihnen als Hausherr.

Reisender03-10-12

@ Reza

Ich denke, der Iran hat trotz aller Widrigkeiten und Mängel viele seiner Ziele erreicht. Allen voran, dass der Iran seit einigen Jahren eine autarke und eigenständige Regionalmacht im Nahen- und Mittleren Osten geworden ist. Ich möchte an dieser Stelle mehrere deutsche Reisende in den Iran zitieren:

- Jan van Aken: "Ich war auch sehr überrascht, wie hoch entwickelt das Land ist. Ich bin ja wirklich schon viel durch die ganze Welt gereist und außerhalb des Westens habe ich selten ein Land gesehen, dessen Infrastruktur so weit entwickelt ist. Das hat mich auch völlig überrascht. Das kannte ich nicht von außerhalb von Europa." Siehe: http://irananders.de/interviews/news/article/interview-generaldirektor-amano-hat-sich-widersprochen.html

- Jürgen Elsässer: http://www.youtube.com/watch?v=MgwK_yVjYcI (Sehr empfehlenswert!)

Im Wohlfahrtsstaat und Wirtschaftsmacht Deutschland gibt es 400.000 Prostituierte, wie viele gibt es in Iran?

Reza03-10-12

@ Reisender,
ich habe über Iran und dessen System gesprochen, was soll der Vergleich mit Deutschland? Die von mir genannten Eigenschaften sind nicht spezifisch iranisch. Für meine Begriffe gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Iran und anderen Ländern, nämlich, dass das iranische System für sich in Anspruch nimmt, Vertreter Allah’s auf Erden zu sein und in dessen Namen sprechen zu dürfen, danach Menschen beurteilen und verurteilen.

Le Mec@Ramin04-10-12

Der Artikel ist eine Übersetzung eines Textes von zwei ehemaligen Beratern der US-Regierung. Der Text scheint von deren Blog zu kommen.

Perser Power05-10-12

@Moderation, auch ich muss entschieden gegen Humanist Rausschmiss protestieren.Bitte seien Sie anders als die islamisten im Iran und lassen Sie hier zumindest ein Stück Demokratie zu.Wenn es hier tatsächlich um Verletzung der Regeln geht, müssen hier fast alle ausgeschlossen werden.Es ist doch ehr so das Humanist oft die Wahrheit im Iran geschildert hat, welches die neuesten Ereignisse im Iran( Proteste gegen der iri) seine Thesen und Weitblick bestätigen.Auch von mir danke an Humanist, Menschen wie Sie sind die Zukunft unseren Landes und nicht diese mörderische Islamisten

SA05-10-12

@Reza

Auch wenn die Islamische Republik angeblich für sich in Anspruch nehmen würde, Vertreter Allahs auf Erden zu sein, so kann so ein potentielles System nichtsdestoweniger perfekt sein. Nicht einmal das "göttliche System" des Propheten war perfekt, weil hinter jedem System immer unvollkommene Menschen tätig sind. Im iranischen Fall sind es um die 4 Millionen Staatsbediensteten.

Reza07-10-12

@SA,
ich bin genau wie Sie der Meinung, es gibt keine unfehlbaren Menschen, und es gibt unter uns keine Propheten und keine Heiligen. Keiner von uns ist allwissend und keiner darf über andere herabsehen.
Das sogenannte islamische System im Iran produziert an sich mit seiner Wertevorstellung eine enorme Diskrepanz zwischen dem Ist-Zustand und Soll-Zustand der Menschen. Der Soll-Zustand bleibt für viele Normalsterblichen in unerreichbare Ferne. Man hat im Iran ein System geschaffen, indem sich viele Seelenverkäufer, Blutsauger und Scharlatane wohl fühlen, sie brauchen nur einen Bart zu tragen und sich in der Öffentlichkeit religiös zu zeigen, danach steht ihnen alles offen. Alle die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Probleme, mit denen wir im Iran Zutun haben, rühren daher.

Reza07-10-12

@MODERATION
ich darf die Moderation bitten, den Ausschluss von Humanist nochmal zu überdenken. Ich mochte auch nicht alles, was er manchmal von sich gegeben hat.

SA07-10-12

@Reza

"Man hat im Iran ein System geschaffen, indem sich viele Seelenverkäufer, Blutsauger und Scharlatane wohl fühlen, sie brauchen nur einen Bart zu tragen und sich in der Öffentlichkeit religiös zu zeigen, danach steht ihnen alles offen. Alle die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Probleme, mit denen wir im Iran Zutun haben, rühren daher."

Das halte ich für etwas verkürzt.

Auswärts07-10-12

Hier Fakten über den Iran im Vergleich zu den anderen 193 Ländern:

13. in der Landwirtschaftsproduktion
11. in der Anzahl Internet-User
9. in der Anzahl Internet Service Provider (ISP)
12. in der Anzahl Telefonanschlüsse
14. in der Anzahl täglichen Zeitungen und Zeitschriften
8. in der Anzahl periodischen Zeitungen und Zeitschriften
4. mit höchstem Staatsbudgetüberschuss
4. mit höchstem Aussenhandelsüberschuss
2. mit der besten Performance des Aktienmarktes
5. im Anteil werktätiger Frauen
6. in Spareinlagen im Vergleich zum BIP
7. in der Anzahl Bücher die pro Jahr veröffentlicht werden
1. in der Anzahl weiblicher Schüler im Vergleich zu männlichen
8. in der Anzahl Universitätsstudenten pro Kopf
3. mit der grössten Universität der Welt (1,4 Mio eingeschrieben)
19. in Ausgaben für Bildung im Staatsbudget
1. mit Wachstum in Wissenschaft und Forschung
23. in Anzahl Frauen als Minister in der Regierung
6. in der Energieproduktion
2. mit Gasvorkommen
3. mit Ölvorkommen
2. mit billigsten Dieselpreis
3. mit billigsten Benzinpreis
1. als preisgünstigste Hauptstadt der Welt
1. als ältester Staat der Welt 3'200 BC gegründet
1. als grösstes antikes Imperium der Welt
2. mit grösster Ölfirma der Welt (NIOC)
1. in der Anzahl Autos die mit Erdgas fahren
12. in der Autoproduktion
16. in der Stahlproduktion
5. in der Zementproduktion

1. in der Anzahl ausländischer Flüchtlinge im Land
1. der am meisten durch Chemiewaffen betroffenen Länder

Diese Daten stammen vom CIA World Factbook, der Weltbank oder UNO.

(von Moderation chiffriert)08-10-12

gratulation an das irananders.de team. de ausschluss von humanist ist voellig gerechtfertigt [...]

MODERATION: Bitte bleiben Sie sachlich und argumentativ.

Humanist08-10-12

Liebes Irananders Team,

mit Verwunderung muss ich feststellen, dass Sie mich ausgeschlossen haben, weil ich unter angeblich verschiedenen Namen kommentiert habe.
Wie Sie auf diese absurde Idee kommen ist mir unklar. Vergleichen Sie einfach die Schreibstile vom mir mit denen von Khamenei und Beleuchter und Sie werden sehen, dass Sie sich irren.
Also, Sie haben als Betreiber dieser Seite natürlich die Möglichkeit und jedes Recht mich auszuschließen, aber warum dann mit solch einer falschen und nicht haltbaren Begründung?
Und was ist an Ihrer Seite genau anders, als all jene Seiten die nach Vorgabe der Mullahs zensieren? Warum verwenden Sie Praktiken die im Iran schon versagen?
Liebe Kommentatoren da ich nun ausgeschlossen wurde, wünsche ich Ihnen allen rege und fruchtbare Diskussionen zukünftig.
Jene die sich über meine zum Teil emotionalen Kommentare geärgert haben möchte ich sagen, dass es nie meine Absicht war Sie persönlich zu treffen. Ich kann nur nicht ruhig zusehen wie einige wenige Menschen unser Land ruinieren. Allen die gegen meinen Ausschluss protestiert haben, danke ich, insbesondere Reza, Mohsen und Perser Power. Es zeigt Größe, dass Sie sich gegen meinen Ausschluss wenden, trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten.
Ich wünsche Iran und allen Iranern und allen anderen viel Glück, Gesundheit und Erfolg.

An das Team: veröffentlichen Sie bitte noch diesen Kommentar.Danke!

pro realist12-10-12

Warum? wieso? weshalb ?, die EU steht nicht nur unter Druck, sondern ist voll in der Krise. Ebenfalls die USA die Eu zerdrückt. Iran hat eine Inflationsrate . Wenn dargestellt wird, das der Wechselkurs zum Dollar die iranische Inflationsrate ist, ist dies schlichtweg falsch. Dollars sind in der Tat im Iran sicherlich durch die Sanktionen knapp, aber nicht der Renminbi oder Rupie oder türkische Lira. Alles frei konvertierbare Währungen, über die Ölexporte abgerechnet werden können. Und ebenso die Importe. Es ist nun mal so, dass die USA und auch die EU nicht mehr die grössten Exporteure von Konsumgütern sind, sondern China. Ausgenommen Autos. Ganz im Gegenteil. die jetzigen Sanktionen stärken den Iran enorm, wenn er nun die Fabriken für die Konsumgüter bauen kann, die das Land braucht. Iran hat nun mal 80 Mio. Einwohner und die healfte jünger ale 25 und ist ein genügend grosser Markt für Deutschland 30 000 Mitarbeiter die arbeitslos werden koennten und mehr.... Jetzt stehen die eigenen Unternehmen nicht mehr in internationaler Konkurrenz und können sich aufbauen. In 4 -5 Jahren kommen dann eben LKW´s und Autos Waren für die EU auch aus dem Iran weil es einfache besser qualität und günstiger ist ...abgesend davon das der Iran laut unesco unter den top leander ist die eine große Kultur erbe hat also der tourismus Sektor hat enorme potenzial!!! der persische golf könnte in 5-10 Jahren koennte Touristen aus Europa bringen wenn hier der winter anfeangt feangt am persischen golf der frühling an ohne iran währe türkei nicht Türkei ..iran gehoert jetzt schon zu den Industierstatten dieser Welt das ist fortschritt und wird für die stabiliteat und ruhe und frieden sorgen den iran hatt in den letzten 200 jahren kein anderes Land angeriffen...ich bin pro Realist und möchte das als deutsch perser gesagt haben ich liebe DEUTSCHLAND und ich liebe IRAN ich will das beste für uns ...Gottes Segen

Jakob16-10-12

Dem iranischen Machthaber glaube ich nicht. Warum will er die Atombombe? Doch nur, um ein Höllenfeuer zu entfachen, auf das Anhänger einer obskuren Religion nur warten.

Steffen17-10-12





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