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19.11.2011 Dr. Seyed Hossein Mousavian

Eine Anleitung für einen erfolgreichen Umgang mit Iran


Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad und US-Präsident Barack Obama

Ahmadinejad (l.) und Obama (r.): Beide Präsidenten können - wegen und ohne die innenpolitischen Kontrahenten - keine echte Annäherung anpeilen.

In seinem ersten Amtsjahr hat Präsident Barack Obama beispiellose diplomatische Gesten gegenüber Iran gemacht, die damals Hoffnungen geweckt haben, dass die Feindseligkeiten, die die US-iranischen Beziehungen der letzten drei Jahrzehnte belasteten, möglicherweise überwunden werden könnten und eine Annäherung in Aussicht steht. In einer Sonderbotschaft am 21. März 2009 versprach Obama anlässlich des persischen Neujahrs einen neuen Ansatz, der vom kriegerischen Verhalten der vorherigen Regierungen abweichen würde, einen Ansatz der „nicht mit Drohungen einhergeht“. Drei Monate später ging Obama in seiner in Kairo gehaltenen Rede einen Schritt weiter, indem er gelobte, dass „wir bereit sind, ohne Vorbedingungen Vorwärts zu schreiten, auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt“. So ein Aufruf zum Dialog ohne Vorbedingungen und ohne Drohungen war der Erste eines amerikanischen Präsidenten seit der Islamischen Revolution in Iran 1979.

Noch vor Obamas Ouvertüre machte Präsident Ahmadinejad den ersten vorsichtigen Schritt in Richtung Dialog, indem er Briefe an die Präsidenten George W. Bush und Obama schrieb. Letzteren gratulierte er darin für seinen Wahlsieg 2008. Allerdings antworteten ihm seine Amtskollegen nicht. Ahmadinejad hatte indessen aus verschiedenen Gründen eine freiere Hand als seine Amtsvorgänger, um sich in direkte Verhandlungen mit den USA zu begeben.

Folglich trafen Obamas anfängliche Gesten auf positive Reaktionen aus Teheran. Obama schrieb zwei Briefe an Irans Revolutionsführer Ayatollah Chamenei, von denen einer beantwortet wurde. Obwohl die Hürden in den bilateralen Beziehungen bei diesem Austausch sehr offensichtlich waren, zeigten beide Seiten zumindest eine Bereitschaft, miteinander zu sprechen. Angesichts des sehr flach gehaltenen Balls in der vorherigen US-Iran-Diplomatie, war das eine bemerkenswerte Errungenschaft. Im Oktober 2009 fand das bisher hochrangigste Gespräch zwischen den USA und der Islamischen Republik durch den US-Staatssekretär William Burns und Irans Atom-Chefunterhändler Said Jalili statt. Parallel zu diesen hochrangigen Gesprächen führen die beiden Regierungen in stillschweigender Übereinkunft einen „1 ½- Kanäle-Dialog“, was bedeutet, dass sich ehemalige hochrangige US-Offizielle mit heutigen iranischen Offiziellen treffen.

Trotz dieses beispiellosen Willens Teherans und Washingtons, miteinander zu sprechen, ist der Dialog bisher gescheitert. Das wird auch weiterhin so bleiben, sollten beide Seiten das Engagement eines „zweigleisigen Ansatzes“ weiterführen. Offizielle Statements und jetzt veröffentliche Wikileaks-Depeschen zeigen, wie die Obama-Administration seit Beginn ihrer Amtszeit die Politik der Bush-Regierung weiterführte – selbst als Obama noch von Annäherung sprach. Das beinhaltete den verstärkten Druck auf Iran durch neue Sanktionen, Hinweise auf die Bereitschaft zu einem militärischen Angriff und die Unterstützung verdeckter Sabotageaktionen gegen Irans Atomprogramm.

Dieser Ansatz war kontraproduktiv. Er hinterließ auf Iran den Eindruck, dass die USA kein wirkliches Interesse an einem Auftauen der Beziehungen habe und dass Obamas Reden über den Dialog mit Iran nur Gerede gewesen sei. Feindliche Aktionen sprechen eine deutlichere Sprache als freundliche Worte. Ayatollah Khamenei bemerkte: „Sie sagen, dass ihre Hand in Richtung Iran ausgestreckt sei. Was für eine Hand ist das? Sollte es eine eiserne Hand in einem seidenen Handschuh sein, dann wird sie keinen positiven Sinn machen“.

Es scheint, als ob sich in der Praxis nichts gegenüber der Bush-Ära geändert hätte - mit der Ausnahme, dass sich die neue Regierung  als versierter bewies, die internationalen Sanktionen gegen Iran durchzudrücken. Diese Wahrnehmung herrscht auch außerhalb Irans: Nach den Kongresswahlen im November letzten Jahres rief der Direktor der Tel-Aviver „Middle East Economic and Political Analyst Company“ die gewählten republikanischen Mitglieder des Kongresses deshalb dazu auf, Präsident Obamas Iran-Politik zu unterstützen, weil „Obama innerhalb von zwei Jahren mehr dafür getan hat, Iran zu unterminieren, als George W. Bush in acht Jahren“.

Genau wie sie Misstrauen geschürt haben, haben die Drohungen und Sanktionen den Handlungsspielraum für iranische Offizielle eingeengt. Wenn sie zu Kompromissen bereit sein sollten, würden ihnen ihre politischen Gegner vorwerfen, sich dem ausländischen Druck zu beugen.

Iran verfolgte seinerseits ebenfalls eine doppelgleisige Strategie. Ahmadinejad sabotierte seine Dialogpolitik, indem er die USA und ihre Verbündeten mit seiner feurigen Rhetorik, seinen dem Bezweifeln des Holocausts, der Andeutung, dass die Terroranschläge vom 9/11 eine Verschwörung der US-Regierung seien, und der Forderung, dass der Staat Israel der  Geschichte angehören  müsse, gegen sich aufbrachte. Dabei handelte es sich hier um Bemühungen Ahmadinejads, seine politische Basis zu sichern und sich dabei den Freiraum zu sichern, den er benötigt, um in der Praxis eine Annäherung zu verfolgen, ohne dabei die Unterstützung des rechten Flügels in Iran - den sogenannten „Prinzipalisten“ - zu verspielen.

Genau wie die  sich selbst schadenden Drohungen und Sanktionen der US-Regierung, hat die Rhetorik Ahmadinejads die politischen Kosten, die amerikanische Politiker nun tragen müssten, sollten sie als zu sanft gegenüber Iran wirken, in furchtbare Höhen getrieben. Parallel dazu fuhren die USA die bisher raueste Politik: Die bis dato weitreichendste Verabschiedung von Sanktionen in der Geschichte der Iran-US-Beziehungen wurde mit dem „Comprehensive Iran Sanctions, Accountability and Divestment Act (CISADA) 2010 verabschiedet. Sanktionen gegen einzelne iranische Offizielle wurden ebenso vorangebracht wie die UN-Sicherheitsratsresolution 1929, die die bisher umfassendste Sanktionierung ist, die die internationale Gemeinschaft gegen Iran verabschiedet hat. Als scheinbarer Ausdruck reiner Rachsucht ging die US-Marine sogar soweit, dass sie veranlasste, dass alle Einheiten, die unter ihrem Befehl stehen, den „Persischen Golf“ in „den Arabischen Golf“ umzubenennen haben. Solche Aktionen heben im Gegenzug wiederum die Kosten für die iranische Seite angehoben, den USA für eine Annäherung entgegenzukommen.

Es gibt eine Reihe von wichtigen Gebieten, in denen die USA und Iran deckungsgleiche Interessen haben: Die Stabilisierung Afghanistans, der Umgang mit den Taliban, die Neutralisierung Al-Qaidas, das Überwinden des internationalen Drogenhandels und die Entwicklung des iranischen Energiesektors - um nur einige zu nennen. Dennoch hat es bisher nur wenige offizielle Kanäle gegeben, durch die eine Zusammenarbeit in diesen Bereichen verfolgt werden konnte. Die multilateralen Atomverhandlungen, die Großbritannien, Frankreich, Russland, China und Deutschland mit einschließen, sind nahezu die einzigen Orte, an denen iranische und amerikanische Offizielle offiziell miteinander sprechen können.

Die USA haben in gewisser Hinsicht alle Fragen des Dialogs mit dem Atomstreit verbunden und verlangen von Iran die Erfüllung der Forderungen der USA und ihrer Verbündeten als Vorbedingung zu besseren Beziehungen. Iran will aus einer Vorsicht  heraus, die aus einer Reihe von Fehlstarts in den Beziehungen zu den USA genährt wurde, den ganzen Fahrplan der Annäherung von vornherein kennen, um zu verhindern, dass es erst guten Willen zeigt und dann wenig zurückbekommt. Natürlich wird sich die Krise in den Beziehungen nur verschlechtern, wenn sich keine der beiden Seiten bewegt.

Die Differenzen darüber, was zuerst geregelt werden sollte, könnten initiativ durch direkte „low-level“-Verhandlungen überwunden werden, in denen unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Grundlagen für umfassende Gespräche auf hoher Ebene erarbeitet werden könnten. Das setzt natürlich ein aufrichtiges Bekenntnis zum Dialog voraus.

Der Kern des Problems ist, dass sich beide Seiten nicht darüber im Klaren sind, ob Dialog für die Gegenseite eine Strategie oder ein Taktieren bedeutet. Irans Aufrufe zu umfassenden Verhandlungen werden in Washington als Hinhaltetaktiken abgetan, mit denen Iran Zeit erkaufen wolle, die notwendig sei, um das Atomprogramm voranzutreiben. Washingtons Hinweis auf eine gelockerte Faust und auf die Gelegenheit, das Vertrauen wiederherzustellen, werden von Teheran mit dem Hinweis abgelehnt, dass es sich lediglich um einen Versuch handle, im Voraus der Kritik vorzubeugen, dass die USA nicht alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft hätten, bevor sie in den Krieg gezogen sind.

Zweigleisige Ansätze sind – aus der Sicht des politischen Überlebens im eigenen Land – der einfachere Weg, den die führenden Köpfe in beiden Ländern einschlagen können. Aber sie sind nicht der Weg heraus aus der Krise. Annäherung zwischen Washington und Teheran wird erst dann möglich, wenn für die Zeit der Politik des Dialogs

  • von der Sprache der Drohungen und der wütenden Rhetorik abgesehen wird
  • feindliche Aktionen, Sanktionen und andere Arten des aufgezwungenen Drucks auf Eis gelegt werden
  • innerhalb eines umfassenden Ablaufplans alle bilateralen, regionalen und internationalen Probleme in direkten Gesprächen besprochen werden
  • den Punkten, in denen gemeinsame Interessen bestehen, besondere Priorität in den Gesprächen gewidmet wird und
  • die verschiedenen politischen Flügel im jeweiligen Land zur Kooperation überzeugt werden - zumindest für die Zeit, in denen die Verhandlungen laufen

Der letzte Punkt ist angesichts der jüngsten Wahlsiege der Republikaner in den USA besonders signifikant. Es scheint sich ein noch aggressiverer Kongress als derjenige anzukündigen, der zu Zeiten einer soliden Mehrheit der Demokraten in beiden Häusern geherrscht hat.

Die Hardliner in beiden Ländern haben mit dem Verweis auf die nicht eingetretenen Fortschritte in den letzten zwei bis drei Jahren bereits den Dialog als einen gescheiterten Versuch abgetan. Der Dialog kann letztendlich wirklich scheitern. Aber ohne einen authentischen Anlauf, der ein auf Eis legen der Feindseligkeiten mit sich bringt, kann so ein Urteil, wie das der Hardliner, auf keinen Fall gefällt werden.

Natürlich wird so ein Anlauf für die Führer der beiden Seiten riskant sein. Aber das Risiko, dies auf sich zu nehmen, ist besser als ein garantiertes Scheitern durch die Fortführung derselben Politiken und der damit verbundenen Eskalation der Konfrontation. Das Ausmaß der Tapferkeit und Weisheit müsste für dieses Anliegen sehr weit reichen.


Von Dr. Seyed Hossein Mousavian, ehemaliger Spitzendiplomat Irans, aus „Rules for Successful Engagement with Iran“ in Atlantic Council von 30. August 2011; übersetzt von Leo Schmitt.


Falsch Zitiert19-11-11

"dass der Staat Israel der Geschichte angehören müsse" ist KOMPLETT FALSCH, "das hat er nicht gesagt. er sagte: dass (die Besatzung) des Staates Israel der Geschichte angehören müsse" BITTE KORRIGIEREN

Der Übersetzer19-11-11

Lieber Kommentator,

Sie haben Recht, es war nicht die Rede vom Staat Israel, sondern vom "Besatzungsregime über Jerusalem". Der Artikel ist aber eine Übersetzung, die aufgrund anderer Qualitäten des Artikels durchgeführt wurde. Danke, dass Sie durch diese Korrektur den Artikel ergänzen.

Alex19-01-12

Westliche Anleitung im Umgang mit dem Iran!

Was ist eigentlich in Wahrheit passiert im Bezug auf den souveränen Staat Iran? Wie konnte diese Situation derart eskalieren.
Reflektieren wir doch einmal nüchtern den tatsächlichen Ablauf und inwieweit den Iran irgendeine Schuld trifft!

Am 3 November 2011 meldete die britische Zeitung “The Guardian” , “dass sich Großbritannien auf einen Angriff auf den Iran vorbereite. Ein möglicher Angriff der USA solle unterstützt werden. Der Iran scheint eine neue Aggressivität an den Tag zu legen und wir wissen nicht genau warum? Die internationale Atomenergiebehörde würde umgehend einen neuen Bericht vorlegen.”

Ehrlich gesagt waren wir etwas erstaunt! Aus blauen Himmel ohne irgendwelche Aggressionen des Iran schreibt eine britische Zeitung etwas von Angriffsvorbereitungen eines “Nato Staates” gegen einen souveränen Staat?
Die britische Regierung, welche hier eindeutig der Vorbereitung eines Angriffskrieges bezichtigt wurde, gab seltsamerweise keine Stellungsnahme ab sondern angesprochene Politiker grinsen nur hämisch mit Worten “keinen Kommentar”!

Da wir in Irland die Taktik der Briten recht gut kennen sondierten wir zunächst einmal wie der Guardian auf eine solche zunächst von unserer Seite an - gedachten schwachsinnigen Meldung kommen könnte und welche Quellen bestehen?
Ich denke nicht, dass jemand den Begriff “Balfour - Deklaration” kennt. Chaim Weizmann, der terroristische Kopf der zionistischen Bewegung erhielt über seinen engsten Freund und Guardian Besitzer CP Scott die Möglichkeit Propaganda zu betreiben.
Noch Heute befindet sich The Guardian sowie die Sonntagszeitung The Observer in privater Hand dieser Scott Trust mit Hauptaktionären In Israel!
Eine weitere Recherche ergab, dass der Chefredakteur Alan Rusbridger (gegen welchen schon ein Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrat in England gelaufen ist) sich 1 Woche vor diesem Artikel mit Eli Jischari getroffen hat.

Nur einen Tag später meldeten plötzlich diverse europäische Zeitungen zeitgleich, dass die israelischen Streitkräfte eine Rakete des Typ Jericho 3 erfolgreich getestet hatten, ein Luftwaffengeschwader der israelischen Streitkräfte auf Nato Stützpunkten in Sardinien mit F-15, F-16 sowie Betankungsflugzeugen und einer Anzahl AWACS taktische Angriffe simulieren würden gegen Ziele welche im Iran angegriffen werden sollten!

Hä? Ein Nicht Nato Staat wird entgegen den gesetzlichen Statuten der Nato eine Übung erlaubt welche eindeutig einen Angriffskrieg als Szenario beinhaltet? Und es wurden Nato Raketenabwehrsysteme in diese Angriffssimulation mit eingebunden was eine strafbare Handlung der Verantwortlichen darstellt!

Die beste Nummer leistete sich der britische Berater Nick Clegg am 7 November 2011 mit einem Verschlussbericht aus Washington. In diesem Bericht wurde dem US Sicherheitsberater Peter Rouse und einem Bill Daley zunächst der falsche Ordner mit den Erkenntnissen über illegales Atomwaffenprogramm Saudi Arabien vorgelegt, in Folge erst nach Eintreffen eines weiteren Beraters David Plouffe der Ordner Iran. Laut diesem Gespräch waren wohl alle Beteiligten etwas überrascht und wussten nicht so recht, was mit der Situation anzufangen wäre. Man vereinbarte den Bericht der IAEA abzuwarten und eine Abschrift dieser Erkenntnisse an eben den genannten Nick Clegg in London zu senden.
Die Kopie des Berichtes wurde in Brentwood für 50.000 GBP an einen Interessenten verkauft.

Soweit, sogut!
Man geht jetzt in einer westlichen demokratischen Gesellschaft davon aus, dass der EU und auch der UN Sicherheitsrat aufgrund diesen bestehenden Tatsachen eine Sitzung einberuft und den Aggressor zumindest eine Protestnote zusendet.

Statt dessen spekuliert man über die reale Möglichkeit eines Luftangriffes Israels auf den Iran und ob dieser Angriff erfolgreich sein könnte.
Als der wohl etwas intelligentere Mossad Geheimdienstchef Meir Dagan diesen Angriff als absoluten Schwachsinn mit unkalkulierbaren Folgen hinstellte und dies sogar öffentlich äußerte, änderte sich die westliche Taktik.
Die Inszenierungen lauteten nun - wenn Israel alleine nicht in der Lage ist, einen souveränen friedlichen Staat anzugreifen, müssen entweder die USA helfend mit Luftschlägen beistehen oder wir erfinden neue Embargos um den autarken Willen der Iraner zu brechen!

Nach 2 Wochen erfundenen Hetzkampagnen erlaubte sich doch tatsächlich der iranische Außenminister Ali Akbar Saleh, in der türkischen Zeitung Hürriyet Daily News zu bemerken “wir sind bereit einen Angriff abzuwehren”, anstatt die Luftverteidigung seines Landes abzustellen und dem Angreifer die Bombardierung sowie Hunderttausende Tote zu genehmigen.
Eine solche dreiste Drohung kann man als Verfechter der westlichen Demokratie nicht hin nehmen, dass sich ein Land einfach weigert, anzuerkennen, dass es seine Bodenschätze Erdöl und Erdgas an BP zu überschreiben hat und die hart verdienten Devisen in Washington bei den Rating Agenturen abzuliefern habe!
So eine Aussage, dass sich der Iran wehren würde geht in unserem Rechtsbewusstsein mal gar nicht!

Natürlich gab es auch ein paar kleinere Folgepannen.

Zunächst wurde im IAEA Bericht in Wien festgestellt, dass der Iran an keinen Atomwaffen baut, aber da der Durchschnittsbürger sowieso nur seichtes TV Programm erträgt, wurde einfach entgegen dem vorliegenden Bericht behauptet, der Iran tarne nunmehr seine Anlagen und überdies gäbe es ja 300 Anlagen, die man zwar nicht kennt, nicht weiß wo die sich befinden aber - wie auch im Irak die Story mit LKWs und ABC Waffenproduktion wisse man ganz sicher, diese Anlagen existieren im Iran. Damit war der ganzen Welt erklärt, dass der Iran binnen 6 Monaten die Atombombe hat. (Was man der Weltöffentlichkeit schon seit 2003 erzählt, der böse böse Iran hat spätestens in 6 - 12 Monaten die Bombe….) Man kann diese Behauptung seit Jahren im Internet erforschen, seit 9 Jahren wird im Abstand von paar Monaten immer die gleiche Soße heruntergeleiert!
Wir haben diese Behauptung seit 2003 - 15 mal gefunden!
Eine wirklich interessante Panne war diese Sache mit der CIA Drohne RQ 170 Sentinel. Was daran verwunderlich ist bleibt einem halbwegs intelligenten Menschen verborgen. 2009 wurden Pläne der israelischen Heron 1 Drohne (Israel Aerospace Industries) via Türkei an den Iran verkauft. Diese Pläne stammen ursprünglich aus El Salvador wo sie abhanden gekommen sind. Es ist selbstverständlich auch angenehm, dass man so verlässliche Natopartner wie die Türkei hat, welche Störtechnik der Firma Aselsan an den bedrängten Iran lieferten. Freundlicherweise lieferten auch deutsche Hersteller gleich 75 Motoren an den Iran um diese israelische Hochtechnologie im Iran auch zum Fliegen zu bringen. Die Steuerungstechnik und Digitalfunksysteme sind baugleich mit der US RQ 1 Predator Drohne und deren Weiterentwicklung RQ 170 Sentinel.
Was uns wirklich an dieser Geschichte erheitert ist, wenn demnächst Drohnen mit israelischer Hochtechnologie US Flugzeugträger im persischen Golf versenken.

Inzwischen wurde der Iran richtiggehend zum Problemfall erkoren. Was tun, illegale Luftraumverletzungen, offene Kriegsdrohungen und niemand im Iran reagiert?
Wie kann man einem Staat klar machen, dass seine Zeit abgelaufen ist und es sich verdammt auf diese Ebene von Hetzerei zu begeben hat?
Verschärfung eines seit 32 Jahren bestehenden Embargos! An alle bezahlten Freunde der Schmierkomödie - wir fabrizieren ein Embargo und isolieren die iranische Zentralbank. Wenn Israel momentan nicht die Möglichkeit hat, den Iran und seine 85 Millionen Zivilisten in die Steinzeit zu bomben dann müssen wir eben die Grundlagen dafür schaffen!

Aber auch dieser Vorstoß hatte einen klitze-kleinen Haken. Wie inzwischen jedem noch so senilen Bürger bekannt ist, befindet sich die westliche Welt seit 2008 in einer Bankenkrise. Und gerade die Länder, welche faktisch bankrott sind, Griechenland, Italien, Spanien und Portugal, sowie Japan und Süd Korea im asiatischen Raum, benötigen das Erdöl und Erdgas aus Iran.

Und nun kommen wir zu der besten Pointe dieses Dramas!
Jeder Zeitungsleser der halbwegs intelligent ist, kann sich an die Meldung erinnern als der Stolz der 5 US Flotte - ein Flugzeugträger und der modernste Lenkwaffenkreuzer heimlich abdampfte aus dem persischen Golf, um, man muss sich diese Meldung einmal auf der Zunge zergehen lassen, eine Übung in Afghanistan zu unterstützen. Dies wäre schon länger geplant. Na ja, die klinische Idiotie der Amerikaner im Bezug auf geographische Gegebenheiten sind zwar allgemein bekannt, Afghanistan besitzt gar keinen Seezugang!

Kann es nicht sein, dass seit Oktober 2011 die Struktur der Seezielrakete des Irans bekannt wurde? Das ist das süße himmelblaue Ding, was eine 98% Treffsicherheit gegen Nato Kriegsschiffe besitzt. Und hat man der westlichen Bevölkerung nicht eine Kleinigkeit vorenthalten?
Im diesem süßen kleinen blauen Raketchen ist ein Freund-Feind Erkennungsgerät installiert, was eigentlich dort nicht rein gehört. Alle Raketenabwehrsysteme der Typen RAM, HARM und AGM sind nutzlos. Weil die iranischen Anti Schiffraketen freundlicherweise von westlichen Ausrüstern mit diesem Gerät ausgerüstet worden sind.
Oder ist das Erinnerungsvermögen des Sachbearbeiters in den VAE über diese Tatsache so getrübt, dass es schlichtweg vergessen wurde?
Man benötigt keinen Rechenschieber um auszurechnen, wie hoch die Trefferquote bei inzwischen 720 produzierten Seezielsystemen beträgt oder?

Irgendwie wurde es selbst den Leuchten der US Navy in Washington bewusst, nach einem weiteren Übungsschuss während des iranischen Manövers im Seegebiet der Straße von Homuz, wie ein Szenario bei weiteren Aggressionen ausgehen würde.

Kleinkarierte Randnotizen wie zunächst gemeldeten 3.000 Gaszentrifugen welche sich binnen 3 Tagen in europäischer Presse auf 348 reduzierten (na gut, es gab auch schon dicke Bestellungen seitens der Golfstaaten in Gesamtvolumen von 75 Milliarden USD um die Gefahr der bösen Iraner abzuwehren….) ganz tief in den Bergen bei den sieben Zwergen, können doch einen anständigen westlichen Demokraten in seinem Glauben - für Gott, Vaterland und Kassen der Rüstungsindustrie - nicht erschüttern. Und sollten diese Gaszentrifugen von dem internationalen Hersteller Degussa kommen, wen stört es, Hauptsache der Rubel bzw. Euro / Dollar rollt. (wenn man schon keine Panzer rollen lassen darf…. Bzw. auch hier übersehen hat, dass der Iran inzwischen einen eigenen Panzer entwickelt hat welcher den westlichen Systemen ebenbürtig ist und ups - 1.200 produzierte…)

Es erweckt insgesamt den Anschein, dass sich der Iran nicht in die Reihe der Vorzeigedemokratien einreiht wie z.B.. unser vielgeliebtes freiheitlich demokratisches Saudi Arabien, welches im Jahrestakt für Milliardenbeträge militärisches Spielzeug beschafft, sondern die Frechheit besitzt, diese netten Sachen selbst zu produzieren. Das geht ja mal gar nicht!

Am gefährlichsten ist selbstverständlich der Drohnennachbau unter der Bezeichnung “Bestie von Kandhar” welche ab 25 Januar in jedem Spielwarengeschäft erhältlich sind. Es drängt sich langsam der Verdacht auf, dass intelligente Menschen im Iran diese westlichen Politikclowns gar nicht mehr ernst nehmen können!

In diesem Sinne wünschen wir der 5 US Flotte ein herzhaftes Blub-Blub…. ^^





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