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Aktion "Pro Verständigung, gegen Ausgrenzung"


Iran, Fußball

Die iranische Fußballmannschaft nach den emotionalen Präsidentschaftswahlen mit einigen Wählern Mussawis, erkennbar an den grünen Armbänden.

Am 16. Juli soll ein Spiel zwischen KFC Uerdingen und der iranischen Nationalmannschaft stattfinden. Ein scheinbar triviales Ereignis, wenn es nicht Panikmacher geben würde, die das Spiel zu verhindern versuchen. Mehr hier.

Zu diesem Anlass startet Irananders die Aktion "Pro Verständigung, gegen Ausgrenzung". Ziel der Aktion ist die schweigende Mehrheit gegen die überzogene Boykottaufrufe zu aktivieren und den Fans und den Fußballclub KFC Uerdingen den Rücken zu stärken. Unten ist ein vorgefertigter Text, den man an den Verein hier schicken kann. Bitte die Signierung unter "Herzliche Grüße" nicht vergessen. Selbstverständlich kann kann man auch einen eigenen Text formulieren.


Sehr geehrte Damen und Herren!    

Erlauben Sie mir hier auf die Vorwürfe einzugehen, die Ihnen von der "Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit" - und mittlerweile sicher auch von anderer Stelle - wegen Ihres geplanten Spiels gegen die iranische Nationalelf gemacht werden.

Kurz vorab: Lassen Sie sich nicht einschüchtern! Fußball verbindet, Fußball ist Dialog! Der unsportliche Aufruf, der an Sie gerichtet wurde, kann im Einzelnen wie folgt auseinander genommen werden:

Der Iran ist NICHT isoliert! Wer so etwas behauptet, der kennt sich schlicht und einfach auf der internationalen Ebene nicht aus und möchte suggerieren, dass es sich hier um einen international anerkannten „Schurkenstaat“ handelt, wo nur Sie bereit wären sich auf ihn einzulassen. Der Iran ist nicht nur reguläres FIFA-Mitglied, sondern auch Gastgeberland bei allen möglichen internationalen Organisationen, wie der ECO, D-8, G-15 und Mitgliedsstaat bei der CICA, SCO OPEC und bei vielen anderen mehr. Die Behauptungen, der Iran sei isoliert, kann man immer wieder finden, weil große deutsche Zeitungen dazu neigen, die Behauptungen der US-Regierung (und auch mancher deutscher Politiker) einfach unkritisch und unüberlegt als Realität anzusehen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern es ignoriert auch die tatsächlichen Verhältnisse auf der internationalen Bühne!

Ein anderer Vorwurf ist der, dass der Iran antisemitisch sei. Wer bei uns im Westen weiß schon, dass im Iran eine der größten jüdischen Gemeinden außerhalb der USA und Israels in Ruhe und Frieden lebt und dort auch nicht weg möchte? Es hat andere Gründe, dass der Iran keine Spiele gegen Israel bestreitet: Die beiden Länder erkennen sich gegenseitig nicht an und somit ist auch kein Länderspiel der beiden Nationalmannschaften möglich. Ein Spiel Chinas gegen Taiwan wäre aus dem gleichen Grund unmöglich! Auch viele Spiele zwischen arabischen Mannschaften und Israel fanden aus demselben Grund nicht statt.

Was den Iran betrifft, so leben Teile unsere Medien in einer Parallelgesellschaft! Es gibt so viele schlimmere Staaten in der Welt und auch in der Region, wie z. B. Saudi-Arabien (wo die Frauen kein Auto fahren und die Menschen nicht wählen dürfen), Ägypten (wo ein Diktator seit gut 30 Jahren per „Notstandsgesetz" herrscht) und nicht zuletzt das für seine Menschenrechtsverletzungen bekannte China, bei dem man sich bei uns in Deutschland nicht einmal daran gestört hat, dass dort die Olympischen Spiele ausgetragen werden.

Um es kurz zu machen: Es wird versucht, den Fußball für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Aber auch unter politischen Gesichtspunkten wäre eine Absage katastrophal. Man würde damit den Iranern zu verstehen geben: Wir wollen keinen Dialog mit euch führen und wir sind bereit alles, sogar den Sport, zu instrumentalisieren um euch zu ignorieren!

Lassen Sie das nicht zu! Spielen Sie gegen Iran und spielen Sie gut! Machen Sie das Spiel zu einem Festival der Tore und zu einem Triumph!

Herzliche Grüße,

Vorname, Nachname



Markus09-07-10

Na endlich, etwas wo wir fast einer Meinung sind. Denn was können die jungen Fußballer für das Auftreten ihrer Regierung? Man darf Menschen nicht kollektiv bestrafen. Wenn nicht alles zu einem Politikum aufgebauscht wird, hat der iranische Präsident auch keine Plattform. Die Lobby in Deutschland sollte einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Auch im Bezug auf Ihren Brief gebe ich Ihnen Recht. Es gibt viele Staaten die es nicht besser machen als die iranische Führung. Was aber nicht heißen darf, dass die Menschenrechtsverletzungen geduldet werden sollen. Gerade Iran mit seiner langen Geschichte und der ersten Menschenrechts-Charta sollte sich von Hinrichtungen, staatlicher Gewalt und Zensur doch distanzieren. Seit tausenden Jahren gibt es dieses Volk schon. Ich komme von Thema ab, also in diesem Sinne: Viel Erfolg für Ihre Aktion!

Thorsten09-07-10

Ich mag eigentlich keinen Fußball, und bin froh, dass der Wirbel beinahe vorbei ist. Aber wegen so eine Dummheit, auch noch zu einem Spielboykott aufzurufen, veranlasst mich mitzumachen!!
Fußball sanktionieren, was für ein Witz! Die haben es mit ihren Sanktionen!!

Shahab09-07-10

Ich wollte mir Karten für das Spiel kaufen, wehe wenn das Spiel abgesagt wird!!

Homayoun15-07-10

Absolut dämliche Aktion von dieser Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Was an diesem Boykott ist denn bitteschön christlich oder sogar jüdisch? Das ist typisch "STOP THE BOMB" Manier. Einfach das komplette Land verteufeln, ausgrenzen, ausschließen, sanktionieren, usw. (und zum schluss wahrscheinlich einfach Bombe drauf, damit das Problem ganz aus der Welt ist)

Dann soll man sich nicht wundern, wenn fast alle Iraner bei sowas zusammenhalten, unabhängig von ihrer politischen Meinung (von einigen Verrätern am eigenen Volk mal abgesehen)

Ich habe sehr viele Beiträge von "grünen" Iranern gelesen, die diese Aktion als eine Beleidigung an das gesamte iranische Volk ansehen.

roland01-12-10

wer sich so stark für den iran einsetzt der sollte bitte schön dort hinziehen habt ihr wohl vergessen was für ein grauenvoller staat das ist der frauen steinigen lässt und kinder aufhängt da zu kann ich nur sagen pfui teufel

@Roland01-12-10

Ihre Argumentation ist nur dämlich. Nach dieser Logik dürfte ein Richter nie differenzieren, Geschworene nie nachsinnen und Anwälte die Rechte ihrer Mandanten nie verteidigen.





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