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21.05.2010 Thomas Effe

Iran-Sanktionen: Kurz-Interview mit dem Nahost-Experten Udo Steinbach


Udo Steinbach

Udo Steinbach ist Autor von zahlreichen Büchern über den Nahen Osten

Anlässlich der jetzigen turbulenten Woche hinsichtlich Irans Atomprogramm ein Kurz-Interview mit dem Nahost-Experten Udo Steinbach, dreißig jähriger Leiter des Orientinstituts. 

Irananders: Sind im Lichte des trilateralen Abkommens Sanktionen kontraproduktiv?

Udo Steinbach: Sicherlich kontraproduktiv, zumal sie keinerlei Auswirkung auf die iranische Atompolitik haben werden. Und wenn die Sanktionen Auswirkungen hätten, würde es die Bevölkerung treffen. Das Regime könnte sodann, ähnlich wie Saddam Hussein, den schwarzen Peter an die internationale Gemeinschaft geben.

Irananders: Ist das trilaterale Abkommen zwischen der Türkei, Brasilien und dem Iran an sich vernünftig?

Udo Steinach: Bemerkenswert ist, dass nun Freunde Irans, die auch in der internationalen Gemeinschaft geachtet und beachtet werden und keine Schurkenstaaten sind, sich eingeschaltet haben. Man muss so etwas unterstützen, da es die letzte Hoffnung ist das Problem diplomatisch zu lösen. Die internationale Gemeinschaft ist mit ihrem Latein nämlich am Ende.

Irananders: Sind die drohenden Sanktionen auch ein Nein an eine zukünftige multipolare Welt und zielen daher nicht primäre nur auf den Iran ab?

Udo Steinbach: Der Kluft vertieft sich zwischen dem Westen und den Rest der Welt. In der Tat können wir uns nicht mehr leisten die iranische Wahrnehmung hinsichtlich seines Atomprogrammes zu vernachlässigen. Man muss verstehen, dass auch andere Staaten die Wahrnehmung Irans teilen. Ich befürchte, die westliche Arroganz führt am Ende dazu, dass wir den Kürzeren ziehen.


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